Bewertung:

In seinem Buch „Vom Reichtum zur Macht“ untersucht Fareed Zakaria die Entwicklung der amerikanischen Außenpolitik von 1865 bis 1908 und schlägt eine modifizierte Theorie des Realismus vor, den sogenannten staatszentrierten Realismus. Das Buch befasst sich mit dem historischen Kontext und den Beziehungen zwischen den Regierungszweigen der USA, um die Faktoren zu erklären, die die USA zu einer Großmacht gemacht haben, und diskutiert gleichzeitig traditionelle außenpolitische Theorien.
Vorteile:⬤ Bietet eine neue Perspektive auf die Außenpolitik durch den staatszentrierten Realismus
⬤ bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der USA nach dem Bürgerkrieg
⬤ ist leicht verständlich geschrieben und erfordert keine Vorkenntnisse der außenpolitischen Theorie
⬤ regt zum Nachdenken an und ist für Leser, die sich für internationale Beziehungen interessieren, sehr interessant.
⬤ Einige Leser empfinden den akademischen Ton als trocken und herausfordernd
⬤ Kritik an Zakarias Ansichten über den defensiven Realismus
⬤ einige Abschnitte sind vielleicht zu langsam oder zu dicht
⬤ nicht als Gelegenheitslektüre oder als 'Strandliteratur' geeignet
⬤ einige Meinungen deuten darauf hin, dass es den theoretischen Beiträgen an Neuem mangelt.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
From Wealth to Power: The Unusual Origins of America's World Role
Was macht reiche Nationen zu Großmächten? Wie beginnen reiche Länder, ihren Einfluss im Ausland auszuweiten? Diese Fragen sind entscheidend für das Verständnis einer der wichtigsten Quellen für Instabilität in der internationalen Politik: das Aufkommen einer neuen Macht. In From Wealth to Power versucht Fareed Zakaria, diese Fragen zu beantworten, indem er den rätselhaftesten Fall einer aufstrebenden Macht in der modernen Geschichte untersucht - den der Vereinigten Staaten.
Wenn reiche Nationen routinemäßig zu Großmächten werden, fragt Zakaria, wie erklären wir dann die seltsame Untätigkeit der Vereinigten Staaten im späten neunzehnten Jahrhundert? Im Jahr 1885 waren die USA das reichste Land der Welt. Und doch waren sie, gemessen an allen militärischen, politischen und diplomatischen Maßstäben, eine unbedeutende Macht. Um diese Diskrepanz zu erklären, betrachtet Zakaria eine Vielzahl von Fällen zwischen 1865 und 1908, als die USA eine Ausweitung ihres Einflusses in so unterschiedlichen Ländern wie Kanada, der Dominikanischen Republik und Island in Betracht zogen. In Übereinstimmung mit der realistischen Theorie der internationalen Beziehungen argumentiert er, dass der Präsident und seine Regierung versuchten, den politischen Einfluss des Landes im Ausland zu vergrößern, wenn sie eine Zunahme der relativen wirtschaftlichen Macht der Nation sahen. Er zeigt jedoch, dass sie ihre Expansionspläne häufig einschränken mussten, weil es ihnen an einer starken Zentralregierung fehlte, die diese wirtschaftliche Macht für die Zwecke der Außenpolitik nutzbar machen konnte. Amerika war eine ungewöhnliche Macht - eine starke Nation mit einem schwachen Staat. Erst gegen Ende des Jahrhunderts, als sich die Macht von den Staaten auf die Bundesregierung und von der Legislative auf die Exekutive verlagerte, konnten die führenden Politiker in Washington die Ressourcen der Nation für internationalen Einfluss mobilisieren.
Zakarias Untersuchung dieses Spannungsverhältnisses zwischen nationaler Macht und staatlicher Struktur wird unsere Sichtweise auf das Entstehen neuer Mächte verändern und unser Verständnis der außergewöhnlichen Geschichte Amerikas vertiefen.
-- "Die Wahl".