
From House Societies to States: Early Political Organisation, from Antiquity to the Middle Ages
Die Organisation und die Merkmale früher und antiker Staaten sind in den letzten Jahren erneut in den Mittelpunkt des Interesses von Archäologen, Althistorikern und Anthropologen gerückt. Einerseits ist es für neo-evolutionäre Schemata der politischen Transformation schwierig, einige ihrer grundlegenden Konzepte wie "Häuptlingstum", "komplexes Häuptlingstum" und "Staat" zu definieren, ganz zu schweigen von den Übergängen zwischen ihnen.
Andererseits führen teleologische Interpretationen, die von einer linearen Dynamik ausgehen, die in aufeinanderfolgenden Schritten von weniger zu immer komplexeren politischen Strukturen führt, zu einer voreingenommenen und zu starren Sichtweise der verfügbaren Daten. Jüngste Forschungen betonen nämlich die Existenz anderer, weniger vertikal integrierter und heterarchischer sozio-politischer Organisationsformen, die sich langfristig als äußerst erfolgreich und widerstandsfähig erwiesen haben, wenn es darum ging, soziale Gruppen miteinander zu verbinden. Darüber hinaus bildeten diese Formen häufig die Grundlage für den Aufbau von Staaten und konnten nach dem Zusammenbruch von Staaten überleben.
Nomaden-, See- und Gebirgsvölker schließlich liefern faszinierende Beispiele für Gesellschaften, die alternative Formen der politischen Organisation praktizierten, manchmal auf saisonaler Basis. In anderen Fällen sicherte ihnen die Tatsache, dass sie als "Randgruppen" betrachtet wurden, die spezielle Fähigkeiten kultivierten, ein gewisses Maß an Autonomie, wenn sie entweder innerhalb oder an den Grenzen von Staaten lebten.
Dieses Buch untersucht solche kleinen sozio-politischen Organisationen, ihr Potenzial und die historischen Entwicklungen, die sie angeregt haben. Eine Auswahl historischer Fallstudien aus verschiedenen Regionen der Welt kann dazu beitragen, gängige Konzepte und Ansichten über die Entstehung und Organisation politischer Komplexität und die Mechanismen, die gelegentlich die Entstehung solider Gemeinwesen verhindert haben, zu überdenken.
Sie können auch ein wenig Licht auf die historischen Transformationspfade werfen, die ebenso wenig verstanden werden wie die Grenzen effektiver staatlicher Macht. Dieses Buch unterstreicht die Bedeutung vergleichender Forschung und langfristiger historischer Perspektiven, um vereinfachende Interpretationen zu vermeiden, die auf den Merkmalen moderner westlicher Staaten beruhen, die im Nachhinein missbräuchlich verwendet werden.