Von Kunst und Weisheit: Platons Verständnis von Techne

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Von Kunst und Weisheit: Platons Verständnis von Techne (David Roochnik)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

David Roochniks „Re-Discovering Plato, Techne and Aporia“ bietet eine detaillierte Untersuchung von Platons Konzept der Techne, einschließlich seines historischen Kontextes und seiner Entwicklung. Das Buch stellt eine radikale These auf, die konventionelle Interpretationen von Platons Philosophie in Frage stellt, und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zum Studium der antiken Philosophie und ihrer Relevanz für heutige Diskussionen über Technologie.

Vorteile:

Bietet eine klare und überzeugende Analyse von techne in Plato
schließt den historischen Kontext und die Transformation des Begriffs ein
stellt konventionelle Interpretationen von Plato in Frage und bietet eine neue Perspektive
arbeitet mit prominenten Wissenschaftlern zusammen
wertvoll für alle, die sich für den historischen und modernen Kontext der Technologie interessieren.

Nachteile:

Die radikale These mag nicht jeden ansprechen, vor allem nicht diejenigen, die traditionelle Ansichten über Platon haben; könnte für Leser, die sich nicht gut mit der philosophischen Terminologie oder dem historischen Kontext auskennen, schwer verständlich sein.

(basierend auf 2 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Of Art and Wisdom: Plato's Understanding of Techne

Inhalt des Buches:

Eine umfassende Diskussion von Platons Behandlung der techne (technisches Wissen), die zeigt, dass das Endziel der platonischen Philosophie nichttechnische Weisheit ist. Das griechische Wort techne, das üblicherweise mit Kunst, aber auch mit Handwerk, Geschicklichkeit, Fachwissen, technischem Wissen und sogar Wissenschaft übersetzt wird, hat unsere technische Kultur entscheidend geprägt. David Roochnik analysiert hier umfassend Platons Umgang mit diesem entscheidenden Wort. Roochnik vertritt die Ansicht, dass Platons Verständnis sowohl des Guten der techne als auch ihrer schwerwiegenden Grenzen und der daraus resultierenden Notwendigkeit, sie durch nichttechnische Weisheit zu ergänzen, direkt auf unsere eigenen Bedenken hinsichtlich der beunruhigenden Auswirkungen der Technologie auf das heutige Leben eingehen kann.

Für die meisten Kommentatoren fungiert die techne als positives, theoretisches Modell, mit dem Platon versucht, die Natur des moralischen Wissens zu artikulieren. Wissenschaftler wie Terence Irwin und Martha Nussbaum argumentieren, dass Platons Version des moralischen Wissens der techne strukturell ähnlich ist. Damit schreiben sie Platon das zu, was Nietzsche als theoretischen Optimismus bezeichnete, nämlich die Ansicht, dass technisches Wissen zu einem wirksamen Allheilmittel für die Dilemmata und schmerzhaften Kontingenzen des menschlichen Lebens werden kann. Die herkömmliche Weisheit besagt, kurz gesagt, dass für Platon technisches, moralisches Wissen die Probleme des Lebens lösen kann.

Indem er die analogen Argumente des Sokrates systematisch analysiert, zeigt Roochnik die Schwäche der konventionellen Sichtweise. Das Grundmuster dieser Argumente ist folgendes: Wenn moralisches Wissen analog zur techne ist, dann entstehen unüberwindbare Schwierigkeiten, und moralisches Wissen wird unmöglich. Da moralisches Wissen nicht unmöglich ist, kann es nicht analog zur techne sein. Mit anderen Worten, der Zweck der analogen Argumente des Sokrates ist es, die Grenzen der techne als Modell für die Weisheit, die Sokrates so leidenschaftlich sucht, aufzuzeigen. Aus all den Gründen, die Platon in seinen Dialogen so sorgfältig darlegt, kann die Weisheit nicht technisch gemacht werden; sie kann nicht techne werden. Daraus schließt Roochnik, dass Platon Dialoge anstelle von technischen Abhandlungen geschrieben hat, da sie das geeignete Vehikel für den Ausdruck seiner nichttechnischen Weisheit sind.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780271032733
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:1998
Seitenzahl:312

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)