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Before Auschwitz
Was kann die christliche Theologie in Nordamerika aus dem Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland in den 1920er und 1930er Jahren lernen? Dieses Buch untersucht eine explosionsartige Zunahme der Forschung in den letzten Jahrzehnten, die einst als geklärt geltende Fragen zu den Beziehungen zwischen Nationalsozialismus, Liberalismus und Christentum wieder aufgeworfen hat.
Indem es den retrospektiven Irrtum kritisiert und eine angemessen hermeneutische Geschichtsschreibung anmahnt, veranlasst uns seine Methode in der historischen Theologie dazu, über unsere stillschweigenden Verpflichtungen nachzudenken, und legt nahe, dass wir dem Faschismus näher sind, als uns bewusst ist, und dass der Teufel sich zwar nie zweimal auf die gleiche Weise zeigt, dass aber die besondere Hybris, nach dem Faschismus zu greifen die besondere Hybris, nach biopolitischen Endlösungen zu greifen - d.h. die rassisch-wissenschaftliche Version des Faschismus, die der Nationalsozialismus war - ist und bleibt auch heute noch nahe, in unserem Horizont der Möglichkeiten, unerkannt, so wie sie von den Deutschen vor Auschwitz unerkannt war.
Das Buch wirft einen neuen Blick auf die Theologie Adolf Hitlers und findet Themen, die beunruhigend vertraut sind. Es beschwört die Erneuerung der christlichen Theologie nach dem Christentum in Form einer kritischen Dogmatik, in der das Motiv der geliebten Gemeinschaft an die Stelle des gefallenen, von Karl dem Großen abstammenden Götzen tritt.