
Screening the Police: Film and Law Enforcement in the United States
Amerikanische Polizeibehörden haben seit dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts den Vorsitz im Filmgeschäft. Ihr Einfluss zeigt sich nicht nur auf der Leinwand, sondern auch in der Art und Weise, wie Filme in den Vereinigten Staaten hergestellt, beworben und angesehen werden. Screening the Police erforscht die Geschichte der Verflechtung von Film und Strafverfolgung und zeigt, welche Rolle die Staatsmacht bei der Schaffung und Verbreitung eines populären Mediums gespielt hat.
Für die New Jersey State Police in den 1930er Jahren bot der Film eine Methode zur Visualisierung von Kriminalität und zur Verbreitung dringender Informationen über entflohene Sträflinge. Für die New Yorker Polizei war das Medium bereits 1896 ein Mittel, um die Behörde weltberühmt zu machen. Streifenpolizisten wurden zu Filmstars. Polizeichefs drehten ihre eigenen Dokumentarfilme. Und von Maine bis Kalifornien nahmen staatliche und lokale Strafverfolgungsbehörden jahrzehntelang regelmäßig Fingerabdrücke von Kinobesuchern und sammelten enorme Datensätze, während sie große und kleine Kinosäle infiltrierten.
Wie der Autor Noah Tsika zeigt, erfordert das Verständnis des Ausmaßes der Polizeimacht in den Vereinigten Staaten die Beachtung eines Aspekts der Filmgeschichte, der lange Zeit ignoriert wurde. Screening the Police zeigt, in welchem Ausmaß sich das amerikanische Kino mit der Politik und den Praktiken der Strafverfolgung überschnitten hat.