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Failing Forward: The Rise and Fall of Neoliberal Conservation
Failing Forward dokumentiert den weltweiten Aufstieg des neoliberalen Naturschutzes als Antwort auf den Verlust der biologischen Vielfalt und zeigt auf, wie es diesem Ansatz gelungen ist, trotz seiner Ineffektivität im Laufe der Zeit „vorwärts zu scheitern“. Im Kern fördert der neoliberale Naturschutz marktorientierte Instrumente, die darauf abzielen, Umweltschutz und wirtschaftliche Entwicklung miteinander in Einklang zu bringen, indem der Naturschutz selbst als Quelle der Finanzierung des Naturschutzes und der Kapitalakkumulation im Allgemeinen genutzt wird.
Robert Fletcher beschreibt, wie sich dieses Projekt im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelt hat, und wie das wachsende Netzwerk von Organisationen und Akteuren, die sich zu seiner Förderung zusammengefunden haben, entstanden ist. Unter Rückgriff auf die Lacansche Psychoanalyse untersucht er, warum diese Strategie trotz ihrer erheblichen Mängel weiterhin Staaten, Nichtregierungsorganisationen, internationale Finanzinstitutionen und den privaten Sektor gleichermaßen in ihren Bann zieht.
Letztendlich, so Fletcher, sollte der neoliberale Naturschutz als ein gescheiterter Versuch verstanden werden, den globalen Kapitalismus angesichts seiner sich verschärfenden sozialen und ökologischen Widersprüche nachhaltig zu gestalten. Folglich ist die einzig gangbare Alternative, die in der Lage ist, gleichzeitig ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit zu erreichen, ein konzertiertes Programm des „Degrowth“, das auf postkapitalistischen Prinzipien beruht.