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Wobble
Gedichte auf dem schwankenden Boden eines drohenden Systemzusammenbruchs Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Dichter Rae Armantrout ist ein äußerst intimer und zugleich kühl berechnender Poet. Wenn jemand eine Mischung aus Charlie Chaplins verspieltem "Little Tramp" und Charlize Therons grimmigem "Imperator Furiosa" schaffen könnte, dann Armantrout.
Ihre Sprache ist unerwartet und doch genau und spielt mit dem kollektiven Gefühl, dass der schwankende Boden der täglichen Realität eine Warnung vor dem bevorstehenden Zusammenbruch des Systems sein könnte. Während es hier einen Schimmer von dem gibt, was von der "natürlichen Welt" übrig geblieben ist, bekennt die Dichterin das menschliche Versagen, persönlich und gesellschaftlich, das zu ihrer Verwüstung geführt hat. Niemand hat so scharfe Sinne wie Armantrout, was sie zu einer außergewöhnlichen Beobachterin und Berichterstatterin über unsere Fehler macht.
Sie lässt uns mit der Frage zurück, ob der amerikanische Traum vielleicht ein Alptraum ist, aus dem wir nicht erwachen können. Manchmal lustig, manchmal alarmierend, spielen die Gedichte in Wobble mit dem Untergang.