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Gun/Shy
Die Gedichte in Gun/Shy befassen sich mit dem emotionalen Gewicht des Auskommens. Jim Daniels' Gedichte sind geprägt vom Bedauern und von der Weisheit des Alterns und messen den Lohn der Liebe in einer sich wandelnden Welt mit ihrer schwindenden Währung. Er erforscht die Auswirkungen der Familienarbeit - Kinder ins Bett bringen, Eltern zur letzten Ruhestätte begleiten - und was dabei verloren und gewonnen wird. Kindheit und Jugend werden untersucht, indem er sowohl auf seine eigene Kindheit als auch auf die seiner Kinder zurückblickt. Während die Zahl seiner persönlichen Todesfälle zunimmt, denkt Daniels über seine eigene Sterblichkeit nach. Er findet Trost in kleinen Wundern - seine Mutter, die das Budget streckt, um fünf Kinder mit „Hamburger Surprise“ und Kartoffelschalen zu ernähren, seine Kinder, die Steine und Krabbenäpfel sammeln, als wären sie Goldmünzen.
Daniels trägt wie immer den Anker von Detroit mit sich, dessen Gewicht sowohl ein Trost als auch eine Last ist. Er setzt sich mit Ethnie, weißen Privilegien und Fabrikarbeit auseinander. Die Eight Mile Road, eine angespannte Grenze, pulsiert vor Teilung, und die Echos der Musik, die durch Detroits schmutziges, aber solides Herz singt, schwingen in diesen Gedichten mit. Sein erstes Langgedicht seit vielen Jahren, „Gun/Shy“, steht im Mittelpunkt des Buches. Anhand verschiedener Charaktere taucht Daniels in die amerikanische Waffenkultur und die gewalttätige Kluft zwischen den Ängstlichen und den Gefürchteten ein.
Dabei sucht er nach Verbindungen an wahrscheinlichen und unwahrscheinlichen Orten: ein Fluss, der nach einem Frühlingsregen ansteigt, und Suchscheinwerfer, die den Nachthimmel durchqueren. Kometen und bewölkter Himmel. Zementteiche und der Garten Eden. Adoleszenz und Tod. Körperliche und seelische Wunden. Verkleidungen und noch mehr Verkleidungen. Dies sind die Mythen, die wir auswendig lernen, um nachts schlafen zu können, und die uns wach und zitternd halten. Daniels' zugängliche Sprache, seine Subtilität und Geschicklichkeit machen diese Sammlung zu einer, die in das Regal eines jeden Lyriklesers gehört.