Bewertung:

Das Buch „Wandering in Darkness“ von Eleonore Stump bietet eine tiefgründige und detaillierte Erforschung des Problems des Leidens und des Bösen durch eine Mischung aus philosophischer Analyse und biblischen Erzählungen. Stump stellt das Problem als ein Problem des Leidens dar und bezieht die Wünsche des Herzens in ihre Erörterungen mit ein. In den Rezensionen wurden ihr einzigartiger erzählerischer Ansatz, die Klarheit ihres Schreibens und die Reichhaltigkeit ihrer Interpretationen gelobt, die komplexe philosophische Konzepte auch für Nicht-Fachleute zugänglich machen. Einige Kritiken wiesen jedoch auf die Länge des Buches und die Komplexität bestimmter philosophischer Diskussionen hin, die Gelegenheitsleser abschrecken könnten.
Vorteile:⬤ Tiefgründige und aufschlussreiche Erforschung von Leid und Bösem.
⬤ Einzigartige Verwendung von biblischen Erzählungen fördert das Verständnis.
⬤ Klarer, einnehmender Schreibstil, der philosophische Konzepte zugänglich macht.
⬤ Integrativer Ansatz, der analytische und erzählerische Methoden verbindet.
⬤ Bietet reichhaltige Interpretationen, die das Verständnis der Leser für biblische Geschichten vertiefen.
⬤ Wertvoll sowohl für Philosophen als auch für Laien, die sich für christliches Denken interessieren.
⬤ Mit 668 Seiten recht umfangreich, was manche Leser abschrecken könnte.
⬤ Einige philosophische Argumente können für Gelegenheitsleser komplex und herausfordernd sein.
⬤ Kritik an der Angemessenheit der Verteidigung gegen historische Übel wie den Holocaust.
⬤ Einige argumentieren mit der mangelnden Klarheit bei der Unterscheidung zwischen den komplexen Konzepten von Begehren und Liebe.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
Wandering in Darkness: Narrative and the Problem of Suffering
Nur die naivsten oder tendenziösesten unter uns würden das Ausmaß und die Intensität des Leidens in der Welt leugnen. Kann man im Einklang mit der allgemeinen Auffassung vom Leiden in der Welt behaupten, dass es einen allwissenden, allmächtigen, vollkommen guten Gott gibt? Dieses Buch argumentiert, dass man das kann.
In Wandering in Darkness wird zunächst die Moralpsychologie und Werttheorie vorgestellt, in die eine typische traditionelle Theodizee, nämlich die von Thomas von Aquin, eingebettet ist. Sie erläutert Aquins Darstellung des Guten für den Menschen, einschließlich des Wesens der Liebe und der Vereinigung zwischen Personen. Eleonore Stump macht auch Gebrauch von den Entwicklungen in der Neurobiologie und Entwicklungspsychologie, um das Wesen einer solchen Verbindung zu beleuchten.
Stump wendet sich dann einer Untersuchung von Erzählungen zu. In einem methodologischen Abschnitt, der sich auf erkenntnistheoretische Fragen konzentriert, argumentiert das Buch anhand neuerer Forschungen zu Autismus-Spektrum-Störungen, dass einige philosophische Probleme am besten im Kontext von Erzählungen betrachtet werden können. Auf der Grundlage der dargelegten Methodik bietet das Buch detaillierte, innovative Exegesen der Geschichten von Hiob, Samson, Abraham und Isaak sowie Maria von Bethanien.
Im Kontext dieser Geschichten und vor dem Hintergrund von Aquins anderen Ansichten stellt Stump Aquins eigene Theodizee vor und zeigt, dass Aquins Theodizee eine überzeugende Erklärung dafür liefert, dass Gott Leiden zulässt. Abschließend argumentiert sie, dass diese Erklärung eine konsistente und schlüssige Verteidigung des Problems des Leidens darstellt.