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Viking Migration and Settlement in East Anglia: The Place-Name Evidence
Dieses Buch zeigt, wie die Analyse skandinavisch geprägter Ortsnamen in ihrem landschaftlichen Kontext entscheidende neue Hinweise auf unterschiedliche Prozesse der wikingerzeitlichen Migration und Besiedlung in East Anglia zwischen dem späten neunten und elften Jahrhundert liefern kann.
Die Ortsnamen von East Anglia haben in der wissenschaftlichen Erforschung der wikingerzeitlichen Besiedlung bisher wenig Beachtung gefunden. Auch die Frage nach einer möglichen Einwanderung von Siedlern aus Skandinavien während der Wikingerzeit wurde von Historikern und Archäologen lange Zeit abgetan - bis vor kurzem Metalldetektoren in vielen Teilen East Anglias zahlreiche skandinavische Metallarbeiten und Schmuckstücke entdeckten. David Boulton hat diese beiden bisher vernachlässigten Elemente zusammengeführt und bietet damit neue Einblicke in die Prozesse der wikingerzeitlichen Besiedlung.
Dieses Buch bietet die erste umfassende Analyse der skandinavisch geprägten Ortsnamen in East Anglia. Es untersucht ihre verschiedenen Kategorien sprachlich und erforscht die landschaftlichen und archäologischen Kontexte der mit ihnen verbundenen Siedlungen mit Hilfe von GIS-generierten Karten. Dr. Boulton zeigt, wie der Prozess der wikingerzeitlichen Besiedlung durch Veränderungen in der ländlichen Gesellschaft und der Landwirtschaft beeinflusst wurde, die damals bereits in Ostanglien stattfanden, wie etwa die späte angelsächsische Ausdehnung des Ackerbaus und die damit verbundene Wiederbesiedlung der inländischen Lehmhochfläche. Diese Entwicklungen führten zu Mustern der Ortsnamenbildung, die sich erheblich von einigen der bisher akzeptierten, orthodoxen Interpretationen der Entstehung skandinavisch geprägter Ortsnamen (insbesondere derjenigen, die die Elemente b und thorp enthalten, sowie der "Grimston-Hybriden") im Danelaw unterscheiden.
Angesichts dieser Diskrepanzen schlägt David Boulton ein innovatives, hypothetisches Modell für die Entstehung der skandinavisch geprägten Ortsnamen in East Anglia vor, das die unterschiedlichen Muster und Phasen der wikingerzeitlichen Besiedlung der Region und die möglichen Migrationswege, die ihnen vorausgingen, untersucht.