
Warlikowski: Extra Ecclesiam; Translated by Soren Gauger
Das Werk von Krzysztof Warlikowski gehört zu den bemerkenswertesten Phänomenen des europäischen Theaters nach 1989. Dieses Buch verbindet Warlikowskis Theater mit den dynamischen Veränderungen in der polnischen Gesellschaft nach 1989 und bedient sich dabei Strategien aus der Psychoanalyse, der Theateranthropologie, den Performance Studies und der kulturellen Poetik.
In diesem Buch geht es nicht nur um einen Theaterkünstler, sondern vor allem um die Theaterinszenierung als Objekt der Begierde des Publikums, als Objekt, das Faszination, Abscheu, Abneigung und Widerstand hervorruft. Deshalb werden die Aufführungen als eine Reihe von Blitzlichtern, Konstellationen mit starken affektiven Wirkungen analysiert.
Im Mittelpunkt stehen Fragmente sozialer Rituale, materielle Objekte mit großem Potenzial, Emotionen beim Publikum auszulösen, und Gesten der Gewalt. Die stückweise Erzählung dient dazu, Aspekte von Warlikowskis Performances herauszufiltern, die als Symptome eines sozialen Dramas gelesen werden können.