Bewertung:

Das Buch übt eine tiefgreifende Kritik am amerikanischen Gefängnissystem und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Behandlung psychisch Kranker. Es wird für seine gründliche Recherche, seine aufschlussreiche Analyse und seine mitfühlende Perspektive gelobt. Trotz einiger organisatorischer Probleme ist es ein Weckruf für die Versäumnisse bei der Behandlung psychisch Kranker im Rahmen des Strafrechtssystems.
Vorteile:Gut recherchiert, aufschlussreich, schön geschrieben, mitfühlend, stellt humane Alternativen zum derzeitigen Strafvollzug vor, betont die Notwendigkeit von Reformen und Rehabilitation anstelle von Strafe.
Nachteile:Einige Rezensenten bemängelten die fehlende Gliederung des Buches und bezeichneten es als sich wiederholend und verstreut, was dem Gesamtzusammenhalt abträglich war.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Waiting for an Echo: The Madness of American Incarceration
* Finalist des L. A. Times Book Prize*.
* New York Times Books to Watch for in July*.
* Time Best New Books Juli 2020*.
Angeregt durch ihre Arbeit in den Gefängnissen unseres Landes, beleuchtet die Psychiaterin Christine Montross die menschlichen Kosten von Masseninhaftierungen und psychischen Erkrankungen
Dr. Christine Montross hat ihre Karriere damit verbracht, schwerstkranke psychiatrische Patienten zu behandeln. Vor einigen Jahren machte sie sich auf den Weg, um zu untersuchen, warum so viele ihrer Patienten nach ihrer Entlassung in das Rechtssystem gerieten - und was dort mit ihnen geschah.
Waiting for an Echo ist ein fesselnder, selten gesehener Einblick in das amerikanische Gefängniswesen. Es ist auch ein vernichtender Bericht über die Politik, die psychische Krankheiten kriminalisiert und eine große Zahl von Menschen, die eigentlich in therapeutische Einrichtungen gehören, in Strafanstalten verfrachtet hat.
Die nüchterne Welt der amerikanischen Gefängnisse ist für alle, die sie betreten, schockierend. Aber Dr. Montross' Fachwissen - die Psyche in der Krise - ermöglichte es ihr, sich mit den menschlichen Geschichten hinter den Gittern auseinanderzusetzen. Ein Vater, der versucht, das unmögliche Kalkül einer Strafmilderung abzuwägen. Eine aufgeweckte junge Frau, deren Leben durch die Sucht entgleist ist. Jungen in einer Jugendstrafanstalt, die sich verzweifelt nach menschlicher Nähe sehnen und einen Weg erfinden, um von Zelle zu Zelle miteinander zu kommunizieren. Überforderte Ärzte und Justizvollzugsbeamte, die sich bemühen, in einem gefährlichen Umfeld für Pflege und Sicherheit zu sorgen. Bei diesen Begegnungen stellt Montross fest, dass unser Strafvollzugssystem psychisch kranke Menschen routinemäßig verschlimmert, aber ebenso routinemäßig psychisch stabile Menschen psychiatrisch krank macht. Das System ist im wahrsten Sinne des Wortes zum Verrücktwerden.
Unsere Inhaftierungsmethoden rauben nicht nur die Freiheit, sondern auch das Selbstwertgefühl und die geistige Unversehrtheit. In einem Land, in dem 95 Prozent aller Insassen aus dem Gefängnis entlassen werden und in unsere Gemeinden zurückkehren, ist dies eine Praxis, die uns alle bestraft.