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What's Left of Human Nature?: A Post-Essentialist, Pluralist, and Interactive Account of a Contested Concept
Eine philosophische Darstellung der menschlichen Natur, die das Konzept gegen Entmenschlichung, darwinistische und entwicklungspolitische Herausforderungen verteidigt.
Die menschliche Natur war schon immer ein grundlegendes Thema für die Philosophie. Was bedeutet es, eine menschliche Natur zu haben? Ist das Konzept ein Relikt aus einer vergangenen Zeit? Welchen Nutzen hat ein solches Konzept? Welche erkenntnistheoretischen und ontologischen Verpflichtungen gehen die Menschen ein, wenn sie dieses Konzept verwenden? In What's Left of Human Nature? bietet Maria Kronfeldner eine philosophische Darstellung der menschlichen Natur, die das Konzept gegen zeitgenössische Kritik verteidigt. Insbesondere geht sie auf die Herausforderungen ein, die mit dem gesellschaftlichen Missbrauch des Konzepts zusammenhängen, der diejenigen entmenschlicht, die als nicht von Natur aus menschlich angesehen werden (die Herausforderung der Entmenschlichung); der Konflikt zwischen darwinistischem Denken und essentialistischen Konzepten der menschlichen Natur (die darwinistische Herausforderung); und der Konsens, dass Evolution, Vererbung und ontogenetische Entwicklung aus Erziehung und Natur resultieren.
Nachdem sie jede dieser Herausforderungen beantwortet hat, legt Kronfeldner eine revisionistische Darstellung der menschlichen Natur vor, die die Entmenschlichung minimiert und nicht auf veraltete biologische Vorstellungen zurückgreift. Ihre Darstellung ist postessentialistisch, weil sie das Konzept einer Essenz des Menschseins abschafft; pluralistisch, weil sie argumentiert, dass es verschiedene Dinge in der Welt gibt, die drei verschiedenen postessentialistischen Konzepten der menschlichen Natur entsprechen; und interaktiv, weil sie Natur und Erziehung als Interaktion auf der Entwicklungs-, Epigenetik- und Evolutionsebene begreift. Auf dieser Grundlage führt sie ein dialektisches Konzept einer sich ständig verändernden und in Schleifen verlaufenden" menschlichen Natur ein. Abschließend stellt sie fest, dass das Konzept im Wesentlichen umstritten ist und die Terminologie mehrdeutig und redundant ist, und fragt sich, ob wir den Begriff "menschliche Natur" nicht einfach ganz abschaffen sollten.