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Webspinner: Songs, Stories, and Reflections of Duncan Williamson, Scottish Traveller
Der 1928 in einem Zelt am Ufer des Loch Fyne in Argyll geborene Duncan Williamson (gest. 2007) wurde schließlich als einer der bedeutendsten Geschichtenerzähler Schottlands und der Welt anerkannt.
Webspinner: Songs, Stories, and Reflections of Duncan Williamson, Scottish Traveller (Lieder, Geschichten und Überlegungen von Duncan Williamson, einem schottischen Reisenden) basiert auf mehr als hundert Stunden auf Tonband aufgenommener Interviews, die in den 1980er Jahren mit ihm geführt wurden. Williamson erzählt von seiner Geburt und seinem Aufwachsen im Westen Schottlands, von seinem familiären Hintergrund als eines der schottischen Wandervölker, von seinen vielfältigen Arbeitserfahrungen, nachdem er im Alter von etwa fünfzehn Jahren von zu Hause weggezogen war, und von den Herausforderungen, denen er sich später stellte, als er eine eigene Familie gründete und die Hälfte des Jahres auf der Straße lebte. Die Aufnahmen, auf denen das Buch basiert, wurden von John D.
Niles gemacht, der damals außerordentlicher Professor an der University of California, Berkeley, war. Niles hat Ausschnitte aus seinen Tonbändern mit akribischer Genauigkeit transkribiert und sie zusammen mit Kommentaren, Fotos und anderen wissenschaftlichen Hilfsmitteln zusammengestellt, um der Öffentlichkeit dieses unschätzbare Selbstporträt eines brillanten Erzählers zugänglich zu machen.
Das Ergebnis ist eine wahre Freude zu lesen. Es ist auch eine Fundgrube für Informationen über eine verschwundene Lebensweise und den Stellenwert von Gesang und Geschichtenerzählen in der Kultur der Traveller.
In Kapiteln mit vielen farbenfrohen Anekdoten, die die Spontaneität des mündlichen Vortrags widerspiegeln, erfährt der Leser viel darüber, wie Williamson und andere Angehörige seiner verfolgten Minderheit den Einfallsreichtum besaßen, sich am Rande der Gesellschaft ein Leben zu schaffen, indem sie nur wenig materielle Güter besaßen, aber von einem reichen mündlichen Erbe lebten.