
Disposable Passions: Vintage Pornography and the Material Legacies of Adult Cinema
Jahrhunderts über die Sexploitation-Filme der 1960er Jahre bis hin zum Boom des "Porno-Chic" der 1970er Jahre - die alten Formen des Erotikfilms werden heute von einer neuen Generation von Historikern, Fans, Denkmalschützern und Heimvideo-Unternehmern neu bewertet, die alle auf das Archiv der Filmgeschichte angewiesen sind und es mitgestalten.
Aber worin besteht der heutige Reiz dieser Artefakte, die inzwischen eher wegen ihrer "Vergangenheit" als wegen der expliziten Handlungen, die sie zeigen, erotisiert werden? Und welche politischen Implikationen hat die Wiederherstellung dieser seltenen, aber immer noch sichtbaren Filme aus einer weniger "aufgeklärten", prä-feministischen Vergangenheit? Auf der Grundlage von Analysen der Medienindustrie, Archivtheorie und Interviews mit Mitarbeitern von Erwachsenenvideos argumentiert David Church, dass die alte Pornografie gerade deshalb ihre retrospektive Faszination bewahrt, weil diese kulturell verunglimpften Texte aus politischen und ästhetischen Gründen so schlecht erhalten wurden. Durch den ständigen Wandel dieser Filme von ihrer kulturellen Entstehung über ihre Verheimlichung bis hin zu ihrer Wiederentdeckung führt das Archiv selbst einen "Striptease" durch und ermöglicht einen greifbaren Kontakt mit diesen körperlich stimulierenden Formen in einem Moment, in dem die allgemeine Körperlichkeit von Medienobjekten einem raschen Wandel unterliegt.
Disposable Passions erforscht die historiografischen Lektionen, die uns die alte Pornografie darüber lehren kann, welche Materialien unsere Gesellschaft aufbewahrt, und wie ein lange vernachlässigtes Genre für eine ernsthafte Wiederentdeckung als mehr als nur autoerotisches Futter bereit ist.