Bewertung:

Das Buch „White Innocence“ von Professor Wekker befasst sich mit dem Konzept des Weißseins im europäischen Kontext, insbesondere in den Niederlanden. Es wird für seine gründliche Analyse und seine aufschlussreichen Perspektiven auf den unbewussten Rassismus in der niederländischen Gesellschaft gelobt. Einige Leser sind jedoch der Meinung, dass es an praktischen Anleitungen für die Auseinandersetzung mit Rassismus mangelt, und merken an, dass der Schreibstil für allgemeine Leser umständlich und zu akademisch sein könnte.
Vorteile:⬤ Eine starke Analyse des Weißseins und seiner Auswirkungen in Europa und den Niederlanden.
⬤ Augenöffnende Einblicke in den unbewussten Rassismus.
⬤ Beschäftigt sich mit einem breiten Spektrum wissenschaftlicher Forschung.
⬤ Beleuchtet die Auswirkungen des Kolonialismus auf die gesellschaftliche Segregation.
⬤ Der Schreibstil könnte für manche Leser ermüdend und zu akademisch sein.
⬤ Es fehlen praktische Ratschläge für weiße Leser, wie sie sich mit Rassismus auseinandersetzen können.
⬤ Manche haben das Gefühl, dass das Buch abrupt endet und es ihm an Kohäsion zwischen den Kapiteln mangelt.
⬤ Gelegentliche Verzerrungen in der Darstellung, z. B. das Übersehen bestimmter politischer Zusammenhänge oder unzureichende Belege für Behauptungen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
White Innocence: Paradoxes of Colonialism and Race
In White Innocence erforscht Gloria Wekker ein zentrales Paradoxon der niederländischen Kultur: die leidenschaftliche Verleugnung von Rassendiskriminierung und kolonialer Gewalt, die neben aggressivem Rassismus und Fremdenfeindlichkeit existiert.
Wekker greift auf ein kulturelles Archiv zurück, das in 400 Jahren niederländischer Kolonialherrschaft aufgebaut wurde, und stellt den niederländischen rassistischen Exzeptionalismus grundlegend in Frage, indem sie das vorherrschende Narrativ von den Niederlanden als „sanfte“ und „ethische“ Nation untergräbt. Wekker analysiert die Darstellung schwarzer Frauen und Männer in den niederländischen Medien, die fehlende Auseinandersetzung mit dem Thema Ethnie in der niederländischen Wissenschaft, die zeitgenössische konservative Politik (einschließlich schwuler Politiker, die eine einwanderungsfeindliche Rhetorik vertreten) und die Kontroverse um die volkstümliche Figur des Black Pete und zeigt, wie die Verleugnung von Rassismus und der Ausdruck von Unschuld das weiße Privileg sichern.
Wekker deckt das postkoloniale Erbe der Ethnie und ihre Rolle bei der Formung des weißen niederländischen Selbst auf und zeigt das umstrittene, anhaltende Erbe des Rassismus im Land.