Bewertung:

Das Buch ist eine posthume Sammlung von Schriften von Marshall Hodgson, die seine tiefen Einsichten in die islamische Geschichte und die Geschichtsphilosophie zusammenfasst und die Notwendigkeit einer globalen Perspektive betont. Es ist dicht und anspruchsvoll zu lesen, bietet aber wichtige Korrekturen an eurozentrischen Geschichtsdarstellungen.
Vorteile:Das Buch bietet eine brillante Synthese von ansonsten verstreuten Schriften, gibt einen umfassenden Überblick über Hodgsons Gedanken zur islamischen Geschichte, präsentiert originelle Einsichten in die historische Methodik und kritisiert eurozentrische Perspektiven. Die Einleitung und die Schlussfolgerung von Ed Burke III sind sehr gute Ergänzungen.
Nachteile:Der Text ist dicht und schwer zu lesen, was ihn für den Leser zu einer schwierigen Erfahrung macht. An manchen Stellen hat man das Gefühl, dass Hodgson laut gedacht hat, was zu einer langatmigen Prosa führt, die prägnanter hätte sein können. Dies könnte Gelegenheitsleser abschrecken und denjenigen, die sich intensiv mit der Materie befassen wollen, erhebliche Anstrengungen abverlangen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Rethinking World History: Essays on Europe, Islam and World History
Ist die Geschichte der modernen Welt die Geschichte Europas im Allgemeinen? Oder ist es möglich, die Geschichte der Moderne als einen weltgeschichtlichen Prozess unabhängig von ihren Ursprüngen in Westeuropa zu betrachten? Im ersten Teil dieser posthum erschienenen Aufsatzsammlung fordert Marshall G. S.
Hodgson, ehemaliger Geschichtsprofessor an der Universität von Chicago, die Anhänger des Eurozentrismus und des Multikulturalismus auf, den Platz Europas in der Weltgeschichte zu überdenken. Er argumentiert, dass die Linie, die die alten Griechen mit der Renaissance und der Neuzeit verbindet, eine optische Täuschung ist, und dass eine globale und auf Asien ausgerichtete Geschichte die europäische Erfahrung besser in der gemeinsamen Geschichte der Menschheit verorten kann. Im zweiten Teil des Werkes verlagert Hodgson den Schwerpunkt und versucht parallel dazu, die Geschichte der islamischen Zivilisation in einem weltgeschichtlichen Rahmen zu verorten.
Im dritten Teil schließlich argumentiert er, dass es letztlich nur eine Geschichte gibt - die Weltgeschichte - und dass alle partiellen oder privilegierten Darstellungen notwendigerweise in einem weltgeschichtlichen Kontext neu verortet werden müssen. Das Buch enthält auch eine Einleitung des Herausgebers Edmund Burke III, in der Hodgsons Arbeit in den Kontext der Weltgeschichte und der islamischen Geschichte gestellt wird.