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When Blue Light Falls
Blau' in diesen Elegien entsteht ein einzigartiges Genre, ein lyrisches Epos, das über eine Welt spekuliert, die durch die Physik des blauen Lichts imaginiert wird, „Cyanometrics“, die blauen Wellen des Spektrums, die kürzer und schneller sind, wenn sie von der Norm des weißen Lichts getrennt werden. In dieser neuen, prägenden Bezugswelt des Blaus verändert sich die Wahrnehmung.
In dem Maße, wie Carol Watts blau denkt und seltsame kognitive Erfahrungen macht, löst sich der lange Zeit in Europa gepflegte Mythos von der Macht des Sehens als wissensbildender Fähigkeit ebenso auf wie die selbstbewusste Zentralität des wahrnehmenden Subjekts. In diesem Werk gibt es kein „Ich“, die erste Person wird eliminiert. In dieser neuen Raum/Zeit ihrer rätselhaften Lyrik entwickelt sich eine sparsame, kryptische Sprache.
So wie das Blau durch die Erdatmosphäre zu uns kommt und von Molekülen gestreut wird, sind die Worte auf dem Blatt wie Partikel, die von einer minimalen Syntax in der Schwebe gehalten werden. So entdecken wir neue Beziehungen.
Die vier Teile des Gedichts bewegen sich mit ihrer blauen Aufladung von der Spekulation zur Threnodie und sogar zur Prophezeiung, während die Erdatmosphäre, die das Licht beherbergt, allmählich einen ökologischen Terror annimmt. Dieser Schrecken dringt in das innere und das bürgerliche Leben, in die Finanznetze und in die Mythen der Geschlechter ein.
Dies ist ein wichtiges philosophisches Gedicht unserer Generation.“ -Isobel Armstrong.