Bewertung:

Das Buch bietet eine kritische Untersuchung der europäischen Darstellungen muslimischer Frauen vor dem Kolonialismus und stellt die vorherrschenden Erzählungen in Frage, in denen sie als unterdrückt dargestellt werden. Es hebt die unterschiedlichen Eigenschaften hervor, die muslimischen Frauen im mittelalterlichen Europa im Vergleich zu späteren Darstellungen zugeschrieben werden. Allerdings weist sie einige Einschränkungen auf, wenn es darum geht, diese früheren Darstellungen mit den kolonialen Erzählungen zu verbinden und die potenziell problematische Natur ihrer These zu thematisieren.
Vorteile:⬤ Wichtig für die Untersuchung von Darstellungen muslimischer Frauen
⬤ bietet eine nuancierte Darstellung vororientalischer Darstellungen
⬤ stellt stereotype Narrative in Frage
⬤ gut recherchiert und informativ.
Bringt vororientalische Darstellungen nicht ausreichend mit späteren kolonialen Konstruktionen in Verbindung; kann unbeabsichtigt verzerrte Darstellungen verstärken, indem sie sich auf sexuell aggressive Tropen konzentriert.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Western Representations of the Muslim Woman: From Termagant to Odalisque
Verschleiert, zurückgezogen, unterwürfig, unterdrückt - das Bild der Odaliske beherrscht seit der Aufklärung des 18.
Jahrhunderts die westlichen Darstellungen muslimischer Frauen. Doch im Mittelalter und in der Renaissance stellten europäische Schriftsteller muslimische Frauen genau andersherum dar, nämlich als kraftvolle Königinnen mit wollüstiger und einschüchternder Sexualität.
In dieser aufschlussreichen Studie zeichnet Mohja Kahf den Prozess nach, durch den der Begriff der Magierin in westlichen Darstellungen muslimischer Frauen zu einer Odaliske wurde. Anhand von Beispielen aus dem mittelalterlichen Chanson de geste und der Romantik, dem Renaissancedrama, der Prosa der Aufklärung und der romantischen Poesie stellt sie eine Verbindung zwischen den sich wandelnden Bildern muslimischer Frauen und den Veränderungen in den europäischen Beziehungen zur islamischen Welt sowie den sich wandelnden Geschlechterdynamiken innerhalb der westlichen Gesellschaften her.