Bewertung:

Robert Frank untersucht in seinem Buch das kooperative Verhalten des Menschen und erörtert seine evolutionären Wurzeln, seine sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen und die Möglichkeiten zur Förderung der Zusammenarbeit. Obwohl es die Erkenntnisse auf zugängliche Weise präsentiert, wird kritisiert, dass es sich um eine unausgewogene Sammlung von Aufsätzen handelt, die die vorhandene Literatur zu diesem Thema nicht umfassend abdeckt.
Vorteile:Das Buch ist leicht zu lesen und für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Es bietet interessante Einblicke in die evolutionären und sozialen Aspekte des kooperativen Verhaltens und beleuchtet die Auswirkungen von Emotionen in wirtschaftlichen Zusammenhängen. Der Text ist prägnant und fesselt den Leser, was ihn für alle, die sich für Evolutionspsychologie und Verhaltensökonomie interessieren, wertvoll macht.
Nachteile:Der Inhalt ist nicht sehr ausgewogen und deckt die Forschung zur Kooperation nicht umfassend ab. Es besteht hauptsächlich aus Schnappschüssen von Franks eigener Forschung, was vielleicht nicht alle Leser anspricht. Der Fokus auf akademische Diskussionen könnte Leser, die ein breiteres Verständnis von kooperativem Verhalten suchen, nicht zufrieden stellen. Das Buch gilt nicht als eines von Franks besten Werken.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
What Price the Moral High Ground?: How to Succeed Without Selling Your Soul
Finanzielle Katastrophen - und Geschichten über gierige Banker, die sie herbeigeführt haben - scheinen die Idee zu unterstreichen, dass Eigeninteresse immer die Sorge um das Allgemeinwohl übertrumpfen wird. In der Tat wird dieser Gedanke von den vorherrschenden Theorien der Wirtschaftswissenschaften und der Evolutionsbiologie gestützt. Aber ist sie auch gültig?
In What Price the Moral High Ground? stellt der Wirtschaftswissenschaftler und Sozialkritiker Robert Frank die Vorstellung in Frage, dass das Gute nur auf Kosten des Guten zu erreichen ist. Frank untersucht aufregende neue Arbeiten aus den Bereichen Ökonomie, Psychologie und Biologie, um zu argumentieren, dass ehrliche Menschen oft erfolgreich sind, sogar in einem stark wettbewerbsorientierten Umfeld, weil ihr Engagement für Prinzipien sie als Handelspartner attraktiver macht.
Auf der Grundlage von Forschungsarbeiten, die er in den letzten zehn Jahren durchgeführt und veröffentlicht hat, stellt Frank das bekannte Klischee des homo oeconomicus in Frage, indem er beschreibt, wie Menschen Bindungen schaffen, die die Zusammenarbeit in einmaligen Gefangenendilemmas aufrechterhalten. Weiter beschreibt er, wie Menschen oft bescheiden bezahlte Positionen im öffentlichen und gemeinnützigen Sektor gegenüber vergleichbaren, besser bezahlten Stellen im gewinnorientierten Sektor wählen; wie das Studium der Wirtschaftswissenschaften die Zusammenarbeit zu hemmen scheint; wie soziale Normen oft opportunistisches Verhalten verhindern; wie es einer bestimmten Wohltätigkeitsorganisation gelingt, Spender mit scheinbar unvereinbaren Motiven anzusprechen; wie sich Sorgen um Status und Fairness auf die Gehälter in Organisationen auswirken; und wie sozial verantwortliche Unternehmen trotz der höheren Kosten, die mit ihren Geschäftspraktiken verbunden sind, oft florieren.
Franks Argumente haben wichtige Implikationen für das Verhalten von Führungskräften im privaten wie im öffentlichen Leben. Indem er das Modell des eigennützigen homo oeconomicus über Bord wirft, liefert Frank ein Werkzeug, um zu verstehen, wie man Organisationen, öffentliche Politik und sogar unser eigenes Leben besser strukturieren kann.