Bewertung:

In den Rezensionen wird Mike Marqusees „The Wicked Messenger“ als eine komplexe und aufschlussreiche Untersuchung der Musik von Bob Dylan in ihrem politischen Kontext, insbesondere der 1960er Jahre, hervorgehoben. Das Buch bietet eine reichhaltige, detaillierte Analyse der historischen Einflüsse auf Dylans Songs und zeigt sowohl Marqusees literarisches Geschick als auch sein tiefes Verständnis der politischen Landschaft dieser Zeit. Einige Leser sind jedoch der Meinung, dass die Betonung der Politik die persönliche Biografie Dylans überschattet, was zu Enttäuschungen bei denjenigen führt, die eine traditionelle Biografie erwarten.
Vorteile:Das Buch wird für seine politische Raffinesse, den gründlichen historischen Kontext, die fesselnde Prosa und die tiefen Einblicke in Bob Dylans Musik und seinen Einfluss gelobt. Die Leser fanden es aufschlussreich, vor allem um die Verbindung zwischen Dylans Werk und den sozialen Bewegungen der 1960er Jahre zu verstehen. Positiv hervorgehoben wurden auch der respektvolle Umgang des Autors mit Dylans künstlerischem Schaffen und die neue Perspektive für jüngere Fans.
Nachteile:Einige Leser äußerten sich enttäuscht darüber, dass der Schwerpunkt des Buches eher auf politischen Themen als auf einer reinen Dylan-Biografie liegt. Einige empfanden die politische Voreingenommenheit des Autors und die Betonung linker Politik als übertrieben oder störend und lenkten damit möglicherweise von Dylans persönlicher Geschichte und künstlerischer Erkundung ab.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
Wicked Messenger - Bob Dylan and the 1960s Chimes of Freedom
Bob Dylans abrupter Verzicht auf offenkundig politisches Songwriting Mitte der 1960er Jahre löste bei Kritikern und Fans einen Aufschrei aus. In Wicked Messenger vertritt der renommierte kulturpolitische Kommentator Mike Marqusee die These, dass Dylan die Politik nicht aus seinen Liedern verbannte, sondern die Art und Weise seiner Kritik änderte, um das sich verändernde politische und kulturelle Klima und vor allem seine eigene sich entwickelnde Ästhetik anzusprechen.
Wicked Messenger ist auch eine fesselnde politische Geschichte der Vereinigten Staaten in den 1960er Jahren. Marqusee zeichnet die Entwicklung der politischen und kulturellen Dissidentenbewegungen des Jahrzehnts nach und zeigt, wie ihre Wendungen in der poetischen Ästhetik - anarchisch, unberechenbar, widersprüchlich, punkig - von Dylans Alben aus der Mitte der sechziger Jahre sowie in seinen jüngsten künstlerischen Unternehmungen in Chronicles, Vol. I und Masked and Anonymous vorweggenommen wurden.
Dylans verzweifelte, selbstbesessene, stachelige künstlerische Entwicklung, so Marqusee, war eine zutiefst kreative Antwort auf eine zutiefst beunruhigende Situation. „Er kann die Geschichte nicht mehr geradeaus erzählen“, schlussfolgert Marqusee, ‚denn jede geradeaus erzählte Geschichte ist eine falsche.‘.