Bewertung:

Das Buch „How to Blow Up a Pipeline“ von Andreas Malm ist ein provokantes, aber gut begründetes Argument für direkte Aktionen gegen die Infrastruktur für fossile Brennstoffe als notwendige Reaktion auf die Klimakrise. Anhand historischer Beispiele untersucht Malm die Rolle der Eigentumssabotage in sozialen Bewegungen und kritisiert den moralischen Pazifismus, der im aktuellen Klimaaktivismus vorherrscht. Während der Inhalt fesselnd ist und zum Nachdenken anregt, gehen die Meinungen über den Schreibstil und die Klarheit unter den Lesern weit auseinander.
Vorteile:Bietet eine neue Perspektive auf Umweltaktivismus und die Notwendigkeit direkter Aktionen.
Nachteile:Verwendet effektiv historische Beispiele, um das Argument der Eigentumssabotage zu unterstützen.
(basierend auf 43 Leserbewertungen)
How to Blow Up a Pipeline
Eigentum wird uns die Welt kosten Die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel sind schon seit langem eindeutig.
Doch trotz jahrzehntelanger Appelle, massenhafter Straßenproteste, Petitionskampagnen und friedlicher Demonstrationen sehen wir uns immer noch mit einer boomenden Industrie für fossile Brennstoffe, einem Anstieg der Meere, steigenden Emissionswerten und einer steigenden Temperatur konfrontiert. Warum sind wir nicht über den friedlichen Protest hinausgekommen, wenn so viel auf dem Spiel steht? In diesem lyrischen Manifest fordert der bekannte Klimaforscher (und Saboteur von SUV-Reifen und Kohleminen) Andreas Malm die Klimabewegung leidenschaftlich auf, ihre Taktik angesichts des ökologischen Kollapses zu verschärfen. Wir müssen, so argumentiert er, die Förderung fossiler Brennstoffe zum Stillstand bringen - mit unseren Aktionen, mit unseren Körpern und indem wir ihre Werkzeuge entschärfen und zerstören.
Kurz gesagt, wir müssen anfangen, einige Ölpipelines in die Luft zu jagen. Malm bietet eine Gegengeschichte dazu, wie es zu massenhaften Volksveränderungen gekommen ist, von den demokratischen Revolutionen zum Sturz von Diktatoren bis hin zur Bewegung gegen die Apartheid und für das Frauenwahlrecht, und argumentiert, dass die strategische Akzeptanz von Eigentumszerstörung und Gewalt der einzige Weg für revolutionäre Veränderungen war.
In einer verschlungenen Erzählung, die von den Wäldern Deutschlands und den Straßen Londons bis zu den Wüsten des Irak reicht, bietet Malm uns eine scharfsinnige Diskussion über die Politik und Ethik von Pazifismus und Gewalt, Demokratie und sozialem Wandel, Strategie und Taktik und eine Bewegung, die sowohl vom Herzen als auch vom Verstand angetrieben wird. So kämpfen wir in einer brennenden Welt.