Bewertung:

Das Buch „Restorative Justice & Responsive Regulation“ von John Braithwaite bietet aufschlussreiche und detaillierte Erkundungen der opferorientierten Justiz, wird aber auch wegen seiner subjektiven Ansichten und vermeintlichen ideologischen Voreingenommenheit kritisiert.
Vorteile:Informativ, detailliert, anregend, fordert den Leser mit interessanten Perspektiven zur opferorientierten Justiz heraus.
Nachteile:Wahrgenommene Subjektivität und ideologische Voreingenommenheit (marxistische Einflüsse), von einigen Rezensenten als zu vereinfachend und zu linkslastig beschrieben.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Restorative Justice & Responsive Regulation
Braithwaite argumentiert gegen Strafjustizsysteme und für Systeme der opferorientierten Justiz und stellt fest, dass es gute theoretische und empirische Gründe für die Annahme gibt, dass gut konzipierte Prozesse der opferorientierten Justiz Opfer, Täter und Gemeinschaften besser wiederherstellen werden als die bestehenden Strafjustizverfahren.
Kontraintuitiv zeigt er auch, dass ein System der opferorientierten Justiz wirksamer abschrecken, entmündigen und rehabilitieren kann als ein strafendes System. Dies gilt insbesondere dann, wenn das System der opferorientierten Justiz in einen reaktionsfähigen Rechtsrahmen eingebettet ist, der sich erst dann für Abschreckung entscheidet, wenn die Wiederherstellung wiederholt versagt, und für Entmündigung, wenn die eskalierte Abschreckung versagt.
Braithwaites empirische Forschung zeigt, dass aktive Abschreckung im Rahmen der dynamischen Regelungspyramide, die ein Kennzeichen des von ihm unterstützten Systems der opferorientierten Justiz ist, weitaus wirksamer ist als die passive Abschreckung, die im strengeren "Verurteilungsraster" der derzeitigen Strafrechtssysteme zu beobachten ist.