Bewertung:

Das Buch bietet eine nuancierte Untersuchung von Eileen O'Shaughnessy, George Orwells erster Frau, und hebt ihren bedeutenden, aber oft übersehenen Beitrag zu seinem Leben und Werk hervor, während es gleichzeitig die patriarchalische Dynamik kritisiert, die dazu führte, dass sie aus der Geschichte herausgeschrieben wurde. Das Buch verbindet biografische Elemente mit sozialen Kommentaren und wirft Fragen zur Rolle und Anerkennung der Frau in Literatur und Gesellschaft auf.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und fesselnd und erweckt Eileens Geschichte durch Briefe und historischen Kontext zum Leben. Es bietet eine bewegende Untersuchung ihres Lebens, ihres Beitrags zu Orwells Erfolg und der allgemeinen Auswirkungen des Patriarchats. Viele Leserinnen und Leser fanden das Buch wunderschön geschrieben und emotional beeindruckend, mit prägnanten Kommentaren, die sich auf aktuelle Themen beziehen.
Nachteile:Einige Leser waren der Meinung, dass die Struktur des Buches unübersichtlich sei, was es schwierig mache, ihm zu folgen. Kritisiert wurde der subjektive Kommentar des Autors, den einige als störend oder als voreingenommen gegenüber Orwell empfanden. Andere waren der Meinung, dass das Tempo zu langsam war oder dass die Erzählung zu viele Formate miteinander verknüpfte, was dem Gesamterlebnis abträglich war.
(basierend auf 78 Leserbewertungen)
Wifedom - Mrs Orwell's Invisible Life
Anna Funder schlüpft in die Seiten ihres Helden George Orwell. Während sie ihn dabei beobachtet, wie er sein schriftstellerisches Ich erschafft, versucht sie, sich an ihr eigenes zu erinnern, und als sie seine vergessene Frau entdeckt, ist das eine Offenbarung. Eileen O'Shaughnessys literarische Brillanz prägte Orwells Werk und ihr praktischer Scharfsinn rettete ihm das Leben. Aber warum - und wie - wurde sie aus der Geschichte herausgeschrieben?
Anhand neu entdeckter Briefe von Eileen an ihre beste Freundin rekonstruiert Funder die Ehe der Orwells, den Spanischen Bürgerkrieg und den Zweiten Weltkrieg in London. Während sie die Leinwand aufrollt, die Orwells Privatleben verbirgt, wird sie dazu gebracht, sich zu fragen, was es bedeutet, ein Schriftsteller zu sein - und was es bedeutet, eine Ehefrau zu sein.
Fesselnd und äußerst originell spricht Wifedom die unbesungene Arbeit von Frauen überall auf der Welt an und bietet gleichzeitig einen atemberaubend intimen Blick auf eine der wichtigsten literarischen Ehen des 20. Es ist ein Buch, das unsere Gegenwart ebenso anspricht wie es die Vergangenheit beleuchtet.