Bewertung:

Das Buch ist ein wichtiges Argument für die moralische Handlungsfähigkeit nichtmenschlicher Tiere und verbindet wissenschaftliche Strenge mit philosophischen Überlegungen. Es regt zum Nachdenken über das Verhalten und die Moral von Tieren an, und die Leser schätzen die Einsichten, aber manche finden es repetitiv oder wenig engagiert. Insgesamt regt das Buch zum Nachdenken über Ethik und Empathie zwischen den Arten an.
Vorteile:⬤ Kühne These über die moralische Handlungsfähigkeit nichtmenschlicher Tiere.
⬤ Gut dokumentierter und zum Nachdenken anregender Inhalt.
⬤ Regt zum Nachdenken über das Wesen der Moral bei verschiedenen Arten an.
⬤ Fördert die Empathie und ein tieferes Verständnis für das Verhalten von Tieren.
⬤ Klare und einfache Sprache, die komplexe Ideen verständlich macht.
⬤ Einige Leser finden, dass sich der Inhalt wiederholt und es an fesselnden Anekdoten mangelt.
⬤ Kritik an zu langen Einführungen ohne ausreichende Tiefe oder neue Erkenntnisse.
⬤ Einige wenige Kritiken bringen ihre Enttäuschung über die Präsentation und Organisation der Beweise zum Ausdruck.
⬤ Einige Leser erwarteten eine fesselndere Erzählung oder einen ansprechenderen Schreibstil.
(basierend auf 45 Leserbewertungen)
Wild Justice: The Moral Lives of Animals
Wissenschaftler raten seit langem davon ab, das Verhalten von Tieren in Bezug auf menschliche Emotionen zu interpretieren, und warnen, dass eine solche Anthropomorphisierung unsere Fähigkeit einschränkt, Tiere so zu verstehen, wie sie wirklich sind. Doch was sollen wir von einem Gorillaweibchen in einem deutschen Zoo halten, das tagelang den Tod seines Babys betrauert hat? Oder ein wildes Elefantenweibchen, das sich um ein jüngeres Tier kümmerte, nachdem es von einem wildgewordenen männlichen Teenager verletzt worden war? Oder eine Ratte, die sich weigerte, einen Hebel zu betätigen, um Futter zu bekommen, als sie sah, dass eine andere Ratte dadurch einen Schock erlitt? Sind das nicht eindeutige Anzeichen dafür, dass Tiere erkennbare Emotionen und moralische Intelligenz haben? Mit Wild Justice geben Marc Bekoff und Jessica Pierce eine eindeutige Antwort: Ja.
Indem sie jahrelange Verhaltens- und Kognitionsforschung mit fesselnden und bewegenden Anekdoten verbinden, zeigen Bekoff und Pierce, dass Tiere ein breites Repertoire an moralischen Verhaltensweisen zeigen, darunter Fairness, Empathie, Vertrauen und Gegenseitigkeit. Diesen Verhaltensweisen liegt eine komplexe und nuancierte Palette von Emotionen zugrunde, die durch ein hohes Maß an Intelligenz und eine überraschende Verhaltensflexibilität unterstützt werden. Kurz gesagt, Tiere sind unglaublich geschickte soziale Wesen, die sich auf Verhaltensregeln verlassen, um sich in komplizierten sozialen Netzwerken zurechtzufinden, die für ihr Überleben unerlässlich sind. Letztlich kommen Bekoff und Pierce zu der erstaunlichen Schlussfolgerung, dass es keine moralische Kluft zwischen Menschen und anderen Arten gibt: Moral ist eine gewachsene Eigenschaft, die wir zweifellos mit anderen sozialen Säugetieren teilen.
Wild Justice" wird sicherlich kontrovers diskutiert werden und bietet nicht nur hochmoderne wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch einen provokanten Aufruf, unsere Beziehung zu unseren Artgenossen - und unsere Verantwortung ihnen gegenüber - zu überdenken.