
Wilsonian Visions: The Williamstown Institute of Politics and American Internationalism After the First World War
In "Wilsonian Visions" rekonstruiert James McAllister die Geschichte des einflussreichsten Forums des amerikanischen liberalen Internationalismus in der Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg: das Williamstown Institute of Politics. Das 1921 von Harry A. Garfield, dem Präsidenten des Williams College, gegründete Institut widmete sich der Förderung einer sachkundigen Perspektive auf die Weltpolitik, selbst als die Vereinigten Staaten, die sich nach dem Ersten Weltkrieg noch immer zusammenrauften, sich von der Wilson'schen Vision einer aktiven Beteiligung an europäischen politischen Angelegenheiten zurückzogen.
Die jährliche Sommersitzung des Instituts, die auf dem Williams-Campus in den Berkshire Mountains im Westen von Massachusetts stattfand, zog Gelehrte, Diplomaten und Friedensaktivisten aus aller Welt an. Zeitungen und Pressedienste berichteten über die Arbeiten und Kontroversen des Instituts an eine amerikanische Öffentlichkeit, die über grundlegende Fragen zum Engagement der USA in der Welt gespalten war. In einer Zeit, in der die Institutionen des liberalen Internationalismus gerade erst Gestalt annahmen, wurde das institutionelle Modell von Garfield schnell von Colleges und Universitäten in den gesamten USA nachgeahmt.
McAllister schildert den Werdegang des Instituts, wobei er seine Wurzeln bis zur Tragödie des Ersten Weltkriegs und Garfields Enttäuschung über Amerikas Versagen, dem Völkerbund beizutreten, zurückverfolgt. Er zeigt auch die Ursprünge des Instituts in der Progressiven Ära und die Bedeutung der politischen und intellektuellen Beziehung zwischen Garfield und Wilson an der Princeton University in den frühen 1900er Jahren.
Auf der Grundlage von neuem und bisher nicht untersuchtem Archivmaterial gibt Wilsonian Visions dem Institut seinen rechtmäßigen Platz in der intellektuellen Geschichte der US-Außenbeziehungen zurück und zeigt, dass es eine prägende Institution war, als das Land von der nationalen Isolation zum globalen Engagement überging.