
Auf seinen Winterreisen, die ihn zu Beerdigungen und zum Jahrestag eines jungen Todes führen, reflektiert David Batten über den Verlust in seinen vielfältigen Erscheinungsformen.
Mit akribischer Aufmerksamkeit begegnet er der Trauer, ganz gleich, ob sie im familiären Umfeld oder in der politischen Realität auftritt. Winterreis berührt Wahrheiten, die heute so dringlich sind wie zu der Zeit, als Willhelm Müller seine eigene Winterreise schrieb, einen Gedichtzyklus, in dem Batten mitschwingt und nachklingt, oder als Franz Schubert seinen gleichnamigen Liederzyklus komponierte, der auf Müllers Gedichten basiert.
Die Gedichte werden hier zu einer „Versammlung der Vorzeichen, denen man auf seinen Wanderungen durch das zeitgenössische Europa begegnet...“ und zu einem Gedenken an die Musizierenden und Dichter, die allzu oft jung sterben. Ergreifend, kathartisch und letztendlich lebensbejahend, ist dies eine mit Anmut geschriebene Poesie.