Bewertung:

Das Buch stellt die Perspektive des Rabbiners Louis Jacobs auf das Judentum dar und versucht, die Kluft zwischen fundamentalistischen Überzeugungen und moderner kritischer Wissenschaft zu überbrücken. Jacobs plädiert für eine nicht-fundamentalistische Herangehensweise an die Tora und vertritt die Auffassung, dass die Tora zwar göttliche Inspiration enthält, ihre Entstehung jedoch auf menschliches Handeln und eine Vielzahl historischer Einflüsse zurückzuführen ist. Diese Ansicht hat jedoch zu erheblichen Kontroversen innerhalb der orthodoxen Gemeinschaft geführt, die zu Jacobs' Ächtung und der Entstehung des konservativen Judentums in England führten.
Vorteile:Das Buch bietet eine durchdachte Erkundung des Judentums, die die traditionellen orthodoxen Ansichten in Frage stellt. Es wirbt für eine nicht-fundamentalistische Auslegung der Thora unter Beibehaltung der Einhaltung der jüdischen Gesetze. Viele Leser schätzen den modernen Ansatz von Jacobs, und das Buch regt zum kritischen Denken über religiöse Texte an.
Nachteile:Nicht-britischen Lesern könnte das Buch aufgrund der vielen britischen Verweise weniger zugänglich sein. Einige Rezensenten sind der Meinung, dass Jacobs' Argumente komplex sind und Schlüsselbegriffe wie die göttliche Inspiration nicht klar definiert werden können. Kritiker innerhalb der orthodoxen Gemeinschaft könnten Jacobs' Ansichten als kontrovers oder unbefriedigend empfinden, was traditionelle Leser möglicherweise verprellen könnte.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
We Have Reason to Believe: Fifth Edition
Dieses Buch untersucht die Grundüberzeugungen des Judentums im Lichte des modernen Denkens. Seine Form ist traditionell, aber nicht fundamentalistisch.
Dieses Buch, das der Hauptgrund für die „Jacobs-Affäre“ war, bei der die Ernennung des Autors zum orthodoxen Rabbiner abgelehnt wurde, legt nahe, dass die Lehre Tora Min Ha-Shamayyin (Die Tora ist vom Himmel) neu interpretiert werden muss, um nicht in Konflikt mit modernen Erkenntnissen zu geraten. Die Kontroverse brach in den 1990er Jahren erneut aus, als Oberrabbiner Jonathan Sacks erklärte, dass diejenigen, die ähnliche Ansichten wie der Autor vertreten, die Verbindung zum Glauben ihrer Vorfahren abgebrochen haben.
Diese erweiterte fünfte Auflage mit einem Vorwort von William Frankel und einem Rückblick des Autors auf die „Jacobs-Affäre“ ermöglicht es den Lesern, den Argumenten zu folgen und sich eine eigene Meinung zu bilden. In einer kürzlich vom (Londoner) Jewish Chronicle durchgeführten Umfrage wurde Louis Jacobs zum „Größten britischen Juden“ gewählt.