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Refugee Economies
Flüchtlinge wurden bisher nur selten von Wirtschaftswissenschaftlern untersucht. Trotz einiger bahnbrechender Forschungen über das Wirtschaftsleben von Flüchtlingen fehlt es nach wie vor an Theorie und empirischen Daten, um das eigene Engagement von Flüchtlingen auf den Märkten zu verstehen und darauf aufzubauen.
Dabei könnte das Verständnis dieser Wirtschaftssysteme der Schlüssel zum Überdenken unseres gesamten Ansatzes in der Flüchtlingshilfe sein. Wenn wir unser Wissen über die Systeme der Ressourcenallokation, die das Leben und die Möglichkeiten von Flüchtlingen prägen, verbessern können, dann können wir vielleicht auch die Mechanismen verstehen, durch die diese marktbasierten Systeme besser funktionieren und humanitäre Herausforderungen in nachhaltige Chancen verwandeln können. In diesem Buch wird ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt, der sich auf qualitative und quantitative Originaldaten über das Wirtschaftsleben von Flüchtlingen stützt, um eine Theorie über das Wirtschaftsleben von Flüchtlingen zu entwickeln.
Es konzentriert sich auf den Fall Uganda, weil es einen relativ positiven Fall darstellt. Im Gegensatz zu anderen Regierungen in der Region hat Uganda den positiven Schritt unternommen, Flüchtlingen das Recht auf Arbeit und ein erhebliches Maß an Freizügigkeit im Rahmen seiner so genannten "Self-Reliance Strategy" zu gewähren.
Dies bietet die einmalige Gelegenheit zu untersuchen, was möglich ist, wenn Flüchtlingen grundlegende wirtschaftliche Freiheiten gewährt werden. Das Buch zeigt, dass Flüchtlinge ein komplexes und vielfältiges wirtschaftliches Leben führen, das oft sehr unternehmerisch und mit der globalen Wirtschaft verbunden ist.
Die Implikationen sind einfach, aber tiefgreifend: Flüchtlinge sind keineswegs eine unvermeidliche Last, sondern haben die Fähigkeit, sich selbst zu helfen und einen Beitrag zur Gesellschaft ihres Gastlandes zu leisten - wenn wir sie lassen.