
Scientific Practice: Theories and Stories of Doing Physics
Die meisten neueren Arbeiten über das Wesen des Experiments in der Physik haben sich auf die "große Wissenschaft" konzentriert - die groß angelegte Forschung, die in Andrew Pickerings Constructing Quarks und Peter Galisons How Experiments End behandelt wird.
Dieses Buch untersucht das Experimentieren im kleinen Maßstab in der Physik, insbesondere die Beziehung zwischen Theorie und Praxis. Die Autoren konzentrieren sich auf die Wechselwirkungen zwischen den Menschen, den Materialien und den Ideen, die an den Experimenten beteiligt sind - Faktoren, die in der Wissenschaftsforschung bisher relativ vernachlässigt wurden.
Die erste Hälfte des Buches ist in erster Linie philosophisch, mit Beiträgen von Andrew Pickering, Peter Galison, Hans Radder, Brian Baigrie und Yves Gingras. Sie befassen sich unter anderem mit den von Theoretikern und Experimentatoren eingesetzten Mitteln, den Grenzen, die Theorie und Praxis einschränken, den Grenzen der Objektivität, der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse und den Absichten der Forscher. Die zweite Hälfte ist historischen Fallstudien aus der Praxis der Physik vom frühen neunzehnten bis zum frühen zwanzigsten Jahrhundert gewidmet. In diesen Kapiteln werden sowohl gescheiterte als auch erfolgreiche experimentelle Arbeiten behandelt, von der viktorianischen Astronomie über Hertz' Untersuchung der Kathodenstrahlen bis hin zu Troutons Versuch, den Äther nutzbar zu machen. Beiträge zu diesem Abschnitt stammen von Jed Z. Buchwald, Giora Hon, Margaret Morrison, Simon Schaffer und Andrew Warwick.
Mit einer übersichtlichen Einführung von Ian Hacking und Originalartikeln von renommierten Wissenschaftlern aus den Bereichen Wissenschaftsgeschichte und -philosophie ist dieses Buch dazu angetan, eine wichtige Quelle über das Wesen des kleinen Experiments in der Physik zu werden.