Bewertung:

Das Buch fasst die jahrzehntelange Forschung der Wirtschaftswissenschaftler Hanushek und Woessmann zur Ökonomie der Bildung und des Wirtschaftswachstums zusammen und konzentriert sich dabei auf die Humankapitaltheorie, insbesondere auf die Bedeutung der Bildungsqualität im Vergleich zur reinen Schulzeit. Sie argumentieren, dass eine höhere Qualität der Bildung die individuelle und nationale Produktivität und das Wirtschaftswachstum erheblich steigert, und geben konkrete Empfehlungen für politische Veränderungen. Allerdings werden die Komplexität der Arbeitsmärkte und ein breiteres Verständnis von Bildung als Einschränkungen genannt.
Vorteile:⬤ Bietet einen umfassenden Überblick über die Humankapitaltheorie, angewandt auf die Bildung.
⬤ Betont die Qualität der Bildung im Vergleich zu den Schuljahren als entscheidend für das Wirtschaftswachstum.
⬤ Bietet wertvolle Einblicke in politische Empfehlungen auf der Grundlage statistischer Daten.
⬤ Hebt die Auswirkungen des Wissenskapitals auf Produktivität und BIP-Wachstum hervor.
⬤ Erörtert die potenziellen Vorteile einer Verbesserung der Unterrichtsqualität und einer lokalisierten Entscheidungsfindung in Bildungssystemen.
⬤ Die politischen Empfehlungen sind eher allgemein gehalten und lassen spezifische Umsetzungsstrategien vermissen.
⬤ Die Argumentation stützt sich stark auf das Funktionieren der Arbeitsmärkte, um den Nutzen der Bildung zu maximieren, was in der Praxis möglicherweise nicht der Fall ist.
⬤ Die Konzentration auf die Entwicklung des Humankapitals kann dazu führen, dass andere wichtige Aspekte von Bildung und Lernen übersehen werden.
⬤ Einige Leser könnten die ökonometrische Unterstützung für die Empfehlungen weniger überzeugend finden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Knowledge Capital of Nations - Education and the Economics of Growth (Hanushek Eric A. (Stanford University))
Eine rigorose, bahnbrechende Analyse, die zeigt, dass der Wohlstand eines Landes auf lange Sicht direkt mit den Fähigkeiten seiner Bevölkerung zusammenhängt.
In diesem Buch stellen Eric Hanushek und Ludger Woessmann eine einfache, zentrale Behauptung auf, die theoretisch und empirisch rigoros untermauert wird: Wissen ist der Schlüssel zur Entwicklung eines Landes. Natürlich erkennt jedes Land die Bedeutung der Entwicklung des Humankapitals an, aber Hanushek und Woessmann argumentieren, dass diese Botschaft verzerrt wurde, da sich Politiker und Forscher nicht auf die wertvollen Fähigkeiten, sondern auf Ersatzwerte dafür konzentrieren. Der allgemeine Schwerpunkt liegt auf dem Schulabschluss, obwohl die Schulzeit ein sehr irreführendes Bild davon vermittelt, wie Fähigkeiten in die Entwicklung einfließen. Hanushek und Woessmann vertreten die Auffassung, dass die kognitiven Fähigkeiten der Bevölkerung - die sie als "Wissenskapital" einer Nation bezeichnen - für den langfristigen Wohlstand von wesentlicher Bedeutung sind.
Hanushek und Woessmann unterziehen ihre Hypothesen über die Beziehung zwischen kognitiven Fähigkeiten (wie sie durch internationale Schülerbeurteilungen konsequent gemessen werden) und Wirtschaftswachstum einer Reihe von Tests, einschließlich alternativer Spezifikationen, verschiedener Untergruppen von Ländern und ökonometrischer Analysen der kausalen Interpretationen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass ihre Hauptergebnisse bemerkenswert robust sind und für Entwicklungs- und Industrieländer gleichermaßen gelten. Sie zeigen zum Beispiel, dass das "lateinamerikanische Wachstumsrätsel" und das "ostasiatische Wunder" durch das Wissenskapital dieser Regionen erklärt werden können. Was die politischen Implikationen ihrer Argumente angeht, so fordern sie ein Bildungssystem, das eine wirksame Rechenschaftspflicht entwickelt, Wahlmöglichkeiten und Wettbewerb fördert und gute Leistungen direkt belohnt.