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Wittgenstein's Tractatus: History and Interpretation
Dieser Band mit neu verfassten Kapiteln zur Geschichte und Interpretation von Wittgensteins Tractatus stellt einen bedeutenden Schritt jenseits der polemischen Debatte zwischen breit gefächerten Interpretationsansätzen dar, die das Feld in letzter Zeit geprägt hat. Einige der Autoren mögen ihren Ansatz als "neu" oder "entschlossen" bezeichnen, während andere eher "traditionell" sind, aber allen geht es hier in erster Linie darum, die Argumentationsstruktur, die Wittgenstein im Tractatus präsentiert, im Detail zu verstehen, und nicht um seine endgültige Selbstverleugnung oder um den Charakter des Verständnisses, das die Verleugnung hinterlassen könnte.
Der Band ist ein starkes Plädoyer dafür, dass eine eingehende Untersuchung der Komposition des Tractatus, sowohl biographisch als auch textlich, und der verschiedenen Einflüsse, die ihn beeinflusst haben, noch viel zur Offenlegung der Komplexität und Fruchtbarkeit von Wittgensteins frühem Denken beitragen kann. Unter diesen Einflüssen werden Kant und Kierkegaard neben Wittgensteins unmittelbaren Vorgängern in der analytischen Tradition betrachtet. Die untersuchten Themen erstrecken sich über die gesamte Breite von Wittgensteins Buch und umfassen seine Darstellungen von Ethik und Ästhetik ebenso wie Fragen der Metaphysik und der Philosophie des Geistes sowie Aspekte des logischen Rahmens seiner Darstellung der Darstellung.
Der Gegensatz zwischen Sagen und Zeigen und Wittgensteins Einstellung zum Unaussprechlichen ist für viele der Beiträge von zentraler Bedeutung. Indem sie sich diesem Anliegen über die verschiedenen Fragen nähern, die ihm zugrunde liegen, und nicht über festgefahrene schematische Positionen, zeigen die Autoren die Möglichkeit einer umfassenderen, konstruktiven und fruchtbaren Auseinandersetzung mit Wittgensteins Text und miteinander.