Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgründige und wissenschaftliche Untersuchung der Beziehung zwischen Kunst und menschlicher Entwicklung und regt den Leser dazu an, die evolutionäre Bedeutung der Kunst zu betrachten. Obwohl es eine einzigartige Perspektive und wertvolle Einblicke bietet, ist der Text dicht und kann schwierig zu verdauen sein.
Vorteile:⬤ Informativ und deckt viele Facetten der Rolle der Kunst in der menschlichen Entwicklung ab
⬤ präsentiert eine einzigartige, wissenschaftliche Sichtweise
⬤ beeinflusst die Philosophie des Kunstunterrichts
⬤ bietet eine fesselnde Diskussion über die Evolution der Kunst und ihre Bedeutung in der menschlichen Kultur.
⬤ Der dichte und wortreiche Text erfordert eine sorgfältige und langsame Lektüre
⬤ kann schwierig sein, ihn schnell zu erfassen
⬤ nicht geeignet für diejenigen, die eine leichte oder schnelle Lektüre suchen.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
What Is Art For?
Jede menschliche Gesellschaft weist irgendeine Form von Verhalten auf, die man als „Kunst“ bezeichnen kann, und in den meisten anderen Gesellschaften spielen die Künste eine wesentliche Rolle im sozialen Leben. Wer Kunst im weitesten Sinne als eine universelle menschliche Begabung verstehen will, muss über die modernen westlichen elitären Vorstellungen hinausgehen, die andere Kulturen missachten und die vier Millionen Jahre währende Evolutionsgeschichte der menschlichen Spezies ignorieren.
Dieses Buch bietet eine neue und beispiellos umfassende Theorie über die evolutionäre Bedeutung der Kunst. Kunst, d.h. nicht nur bildende Kunst, sondern auch Musik, poetische Sprache, Tanz und Performance, wird zum ersten Mal aus einem biobehavioralen oder ethischen Blickwinkel betrachtet. Es wird gezeigt, dass sie eine biologische Notwendigkeit für die menschliche Existenz und eine grundlegende Eigenschaft der menschlichen Spezies ist.
In dieser provokativen Studie untersucht Ellen Dissanayake Kunst zusammen mit Spiel und Ritual als menschliche Verhaltensweisen, die „besonders machen“, und schlägt vor, dass „besonders machen“ eine ererbte Tendenz ist, die der menschlichen Spezies ebenso innewohnt wie Sprache und Werkzeugherstellung. Sie behauptet, dass sich die Künste als Mittel entwickelt haben, um gesellschaftlich wichtige Aktivitäten erinnerungswürdig und angenehm zu machen, und dass sie daher für das menschliche Überleben unerlässlich waren.
Dieser originelle, synthetische Ansatz vermeidet Vereinfachung und Reduktionismus und ermöglicht einen neuen Blick auf alte Fragen zu Ursprung, Wesen, Zweck und Wert der Kunst. Er überschreitet disziplinäre Grenzen und integriert eine Reihe unterschiedlicher Bereiche: Humanethologie, Evolutionsbiologie, Psychologie und Philosophie der Kunst, physische und kulturelle Anthropologie, "primitive" und prähistorische Kunst, westliche Kulturgeschichte und Kinderkunst. Das letzte Kapitel, "Von der Tradition zum Ästhetizismus", untersucht einige der Wege, auf denen die moderne westliche Gesellschaft von anderen Gesellschaften abgewichen ist - insbesondere von der Art von Gesellschaft, in der sich der Mensch entwickelt hat - und betrachtet die Auswirkungen dieser Abweichung auf unsere Kunst und unsere Einstellung zur Kunst.
Dieses Buch richtet sich an Leser, die sich für die Künste oder die menschliche Natur und den Zustand der modernen Gesellschaft interessieren.