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Desert Tiles
Desert Tiles gibt dem "corraesken" Thema des "Lebendigwerdens" von Text/Bild, das zu einem "semiotischen Organismus" wird, eine neue Wendung, die hier über die beiden Metaphern des Textes als Wüste und des Lesens als Geisterbeschwörung erfolgt. Die Wüste ist hier sowohl buchstäblich (als das sich ständig verändernde "Dünen-Skript" der Bedeutung) als auch ein "verlassener" Ort, ein Ort der immer schon abwesenden Stimme, in den der Leser eingeladen wird, sich hineinzuwagen. Lesen als Geisterbeschwörung bedeutet, die Stimme des abwesenden/"toten" Autors herbeizurufen, mit der/den vergangenen Bedeutungshandlung(en) zu kommunizieren und durch deren Entschlüsselung Botschaften für die Zukunft zu erhalten.
"Lesen Sie diese Geometrie so, dass das Textinkrement selbst grenzenlos ist, dass Fragmente von sich selbst so ineinandergreifen, dass sie - in einem voxelisierten Gradienten - mit Leerstellen identisch sind, die aus dem primären Korpus der Texteinheit selbst so herausgeschnitten wurden, dass sie sowohl von sich selbst sind als auch ein anderes enthalten, wie ein Knochensplitter, der in Lebergewebe heilt."-John Trefry, Autor von Plats
"Mike Corraos Wüstenkacheln wählt einen ekphrastischen Ansatz für unser wahrscheinliches Verschlucken von Augendaten. Der Autor/Leser befindet sich in einem Zustand des verpixelten Werdens. Es gibt kein was er/sie/wir/sie werden, noch wie, noch warum, noch nicht einmal - ein kaum-wo "Texturen sind komprimiert und korrumpiert" und ein kaum-wer "brummt seinen Kiefer gegen den Sand." Etwas wird gerade heruntergeladen, verschlungen, aufgelöst. Es ist eklig, weil es wahr ist. Was passiert, wenn das Geschehen reine Mechanik ist, ein Ich, das denkt und deshalb (ohne Grund). Während der Körper verödet, bleibt das Körper-eske zurück: eine feinkörnige Grafik, die "gähnt und weint", auch wenn man (der Körper? Oder das Körper-eske? ) "weinen will, aber nicht kann". Im Gedicht "fragst du dich, ob dies noch als gelebte Erfahrung zählt", während du dich in Wirklichkeit fragst, ob du als etwas R und L zählst? Oder "ist es wirklich so wichtig, nicht real zu sein? "Ein Eigenname glaubt an etwas, z. B. an die Mondlandung, an Politik oder daran, dass 7up & Saltines Magenschmerzen heilen. "Das Rauschen spricht zu mir." Arme Roboter, denke ich, armer Blechmann. Ein Herz und Blut sind schwarz und weiß und leise indexiert, und der Index schlägt. Wer wird all die Indizes lesen, die zurückbleiben und sich nach ihrer unbewohnten Welt sehnen? Man könnte sich nach der Wüste sehnen. Den grauen Sand zu mögen. Und was dann?"-MJ Gette, Autor von The Walls They Left Us
In einer Wüste, die von einer "borgesianischen Gottheit" geschaffen wurde, trifft ein wandernder "Wastrel" auf einen Nekromanten. Dies ist nicht die Wüste des Realen, sondern ein literarisches Simulakrum, in dem Wanderer und Totenbeschwörer einen Tanz des Todes (oder der Geburt) vollführen? Corrao enthüllt ein Buch, das sich selbst gebiert, nicht als postmodernes Konstrukt, sondern als langsames Prosa-Gedicht. Körperlicher Horror kollidiert mit einer Art digitalem Mystizismus. Mit Worten und Bildern werden wir Zeugen eines Himmels in der Farbe eines Fernsehers, der auf einen toten Kanal eingestellt ist, und der Geburt des neuen Fleisches."-Driftless Area Review