Bewertung:

Abbotts „Time Matters“ argumentiert für die Bedeutung von Zeit, Abfolge und Ereignis in der soziologischen Forschung und stellt die traditionelle lineare Perspektive von Ursachen und Wirkungen in der Sozialwissenschaft in Frage. Das Buch fasst bemerkenswerte Artikel und Kapitel aus Abbotts früherer Arbeit zusammen und plädiert für einen narrativen Ansatz, der die Komplexität des sozialen Lebens besser widerspiegelt.
Vorteile:⬤ Liefert ein überzeugendes Argument für die Berücksichtigung von Zeit und Abfolge in der soziologischen Forschung.
⬤ Stellt herkömmliche positivistische Ansichten in Frage und bietet ein tieferes Verständnis der sozialen Dynamik.
⬤ Präsentiert eine Sammlung bedeutender Schriften Abbotts und zeigt seine einflussreichen Ideen.
⬤ Da es sich um einen Sammelband handelt, kann ein Großteil des Materials bereits in Zeitschriftenartikeln zugänglich sein.
⬤ Der Inhalt kann komplex und dicht sein, was es für Anfänger in den Sozialwissenschaften weniger geeignet macht.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Time Matters: On Theory and Method
Was sagen uns die Variablen wirklich? Wann genau finden Erfindungen statt? Warum verpassen wir immer wieder Wendepunkte, wenn sie sich ereignen? Wann bedeutet das, was nicht geschieht, genauso viel, wenn nicht sogar mehr, als das, was geschieht? Andrew Abbott geht diesen faszinierenden Fragen in Time Matters nach, einer vielseitigen Reihe von Aufsätzen, die die umfassendste Analyse der Zeitlichkeit in der heutigen Sozialwissenschaft darstellt. Von abstrakten theoretischen Überlegungen bis hin zu pointierter Methodenkritik zeigt Abbott den unvermeidlich theoretischen Charakter jeder Methodologie auf.
Time Matters konzentriert sich insbesondere auf Fragen der Zeit, der Ereignisse und der Kausalität. Abbott stützt sich bei jedem Aufsatz auf eine direkte Untersuchung tatsächlicher sozialwissenschaftlicher Analysen.
Durchgehend zeigt er die entscheidenden Annahmen auf, die wir über Ursachen und Ereignisse, über Akteure und Interaktion sowie über Zeit und Bedeutung treffen, wenn wir Methoden der Sozialanalyse anwenden, sei es in akademischen Disziplinen, in der Marktforschung, in der Meinungsforschung oder sogar in der Evaluationsforschung. Indem er die gängigen Annahmen auf den Kopf stellt, umreißt Abbott nicht nur die theoretischen Orthodoxien der empirischen Sozialwissenschaft, sondern entwirft auch neue Alternativen und legt damit die Grundlagen für eine neue Gesellschaftstheorie.