Bewertung:

Das Buch „Time and Chance“ von David Albert erforscht die komplexe Natur der Zeit und ihre Interpretationen in der Physik auf tiefgründige und dennoch zugängliche Weise. Während viele Leser die Einblicke in die grundlegenden Konzepte der Physik loben, gehen die Meinungen über die Lesbarkeit und Klarheit des Buches weit auseinander; einige finden es schwierig und schlecht geschrieben.
Vorteile:⬤ Bietet tiefe Einblicke in die Natur der Zeit und ihre verschiedenen Interpretationen in der Physik.
⬤ Gut begründete akademische Arbeit mit erheblicher intellektueller Integrität.
⬤ Reichhaltiger Inhalt, der für diejenigen, die mit der Physik vertraut sind, eine lohnende Erfahrung darstellt.
⬤ Sehr empfehlenswert für ernsthafte Studenten der Naturwissenschaften, insbesondere bei Themen wie Zeit und Wahrscheinlichkeit.
⬤ Der Schreibstil wird oft als dicht, unklar und schwer verständlich kritisiert.
⬤ Nicht geeignet für Laien oder Personen ohne fundierte Physikkenntnisse.
⬤ Einige Leser empfanden den Autor als abweisend gegenüber anderen Sichtweisen und oft falsch in seiner eigenen Argumentation.
⬤ Das Buch enthält zahlreiche Fußnoten, die viele als unleserlich und störend empfanden.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Time and Chance
Dieses Buch ist ein Versuch, einer akuten und immerwährenden Spannung zwischen unseren besten wissenschaftlichen Bildern von der grundlegenden physikalischen Struktur der Welt und unserer alltäglichen empirischen Erfahrung auf den Grund zu gehen. Das Problem ist die Richtung der Zeit. Die Situation (in aller Kürze) besteht darin, dass es eine Konsequenz aus fast jedem dieser grundlegenden wissenschaftlichen Bilder ist - und dass es gleichzeitig im radikalen Widerspruch zu unserem gesunden Menschenverstand steht -, dass alles, was geschehen kann, genauso natürlich auch rückwärts geschehen kann.
Albert liefert eine beispiellos klare, lebendige und systematische neue Darstellung - im Kontext eines Newton'schen-mechanischen Weltbildes - der letztendlichen Ursprünge der statistischen Regelmäßigkeiten, die wir um uns herum sehen, der zeitlichen Irreversibilität des Zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik, der Asymmetrien in unserem epistemischen Zugang zur Vergangenheit und zur Zukunft und unserer Überzeugung, dass wir durch unser jetziges Handeln die Zukunft, nicht aber die Vergangenheit beeinflussen können. Im letzten Abschnitt des Buches verallgemeinert er dann das Newtonsche Bild auf den quantenmechanischen Fall und deutet (höchst interessant) eine sehr tiefe potenzielle Verbindung zwischen dem Problem der Zeitrichtung und dem quantenmechanischen Messproblem an.
Das Buch will sowohl einen originellen Beitrag zum gegenwärtigen wissenschaftlichen und philosophischen Verständnis dieser Fragen auf höchstem Niveau leisten als auch etwas in der Art eines elementaren Lehrbuchs zum Thema sein, das für interessierte Schüler der Oberstufe zugänglich ist.