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Target Saigon. Volume 1: 1973-75: The Pretence of Peace
Nach 27 Jahren Konflikt schien am 27. Januar 1973 mit der Unterzeichnung des Friedensabkommens in Paris endlich Frieden auf der Halbinsel Indochina einzukehren.
Die Nordvietnamesen hatten zuvor ihre größte Offensive gegen Südvietnam gestartet, waren aber an ihren Zielen, der Vernichtung der Armee der Republik Vietnam (ARVN) und der Zerstörung des Regimes in Saigon, gescheitert. Als Gegenleistung für die Freilassung der amerikanischen Kriegsgefangenen schlugen sie nun den Abzug der verbleibenden amerikanischen Streitkräfte in Vietnam vor. Die Führung in Hanoi fühlte sich durch diese Vereinbarung keineswegs gebunden, sondern bereitete die nächste Runde vor, die endgültige Eroberung Südvietnams, nachdem Washington seine letzten Truppen vollständig aus dem Land abgezogen hatte.
In diesem ersten Band wird die Lage vor Ort sowohl in taktischer als auch in strategischer Hinsicht bewertet. Er untersucht auch die letzte Episode des schrittweisen Rückzugs der USA sowie die Umsetzung eines Teils des Friedensabkommens mit der Beseitigung der von ihren Flugzeugen in den nordvietnamesischen Häfen und Binnengewässern verlegten Minen durch die US-Marine.
Anschließend werden die jeweiligen gegnerischen Streitkräfte vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf dem Wiederaufbau der nordvietnamesischen Streitkräfte nach den Verwüstungen durch den amerikanischen Luftangriff von 1972 liegt. Darüber hinaus wird der Ausbau des berühmten Ho-Chi-Minh-Pfads, der für die logistische Unterstützung der kommunistischen Truppen von entscheidender Bedeutung war, ausführlich dargestellt.
Die Südvietnamesen ihrerseits legten großen Wert auf den Aufbau einer eigenen Luftwaffe, um zu versuchen, den Rückzug der amerikanischen Luftstreitkräfte zu ersetzen. Vor allem aber werden die anfänglichen Kämpfe beschrieben, die nicht nur wieder aufgenommen wurden, sondern sich bald zu Kämpfen auf Divisionsebene ausweiteten, bei denen die Südvietnamesen noch immer die Oberhand behielten.