
Civil Twilight
Neue Sammlung des National Book Award-Finalisten
Die bürgerliche Dämmerung ist der astronomische Begriff für die Minuten kurz vor Sonnenaufgang und kurz nach Sonnenuntergang. Würde man einen Schnappschuss machen, wäre es unmöglich zu sagen, ob das Licht zu- oder abnimmt. Die Gedichte in Civil Twilight entstehen in diesem Grenzbereich. Mit leuchtender Präzision untersucht Cynthia Huntington das zivile Zwielicht, in dem wir jetzt leben, unsicher, ob die Dunkelheit sich nähert oder ob das Licht kurz vor dem Durchbruch steht.
Hier ist der Dichter sowohl Skeptiker als auch Suchender, denn jede Hoffnung, die es wert ist, entdeckt zu werden, muss den vorliegenden Fakten standhalten. Wird alles schlimmer, oder werden die Dinge besser? Oder sind die Dinge schon immer so gewesen, hoffnungsvoll und erschreckend zugleich, und es sind unsere Fragen, die sich ändern müssen? Im ersten Teil bemüht sich der Sprecher um ein Gleichgewicht, indem er Licht und Wärme in einer kalten Jahreszeit aufrechterhält. Im zweiten Teil werden amerikanische Szenen des Aufbaus und der Zerstörung neben Momente der Geschichte gestellt: Rom, das britische Empire und die amerikanische Einwanderung. Im dritten Teil werden Fragen der Geschichte und der Macht in den Winterszenen und in der Phantasie des Künstlers aufgegriffen. Im vierten Teil blickt der Sprecher zurück und räumt ein, dass Antworten schwer zu finden sind, verweist aber auf die neuen Denk- und Gefühlsweisen in Bezug auf das Überleben, die sich aus der Arbeit ergeben haben. Und hier verschiebt sich das Halbdunkel. In einer Welt, die am Rande des Zusammenbruchs steht, ringt Civil Twilight der Beunruhigung hart erkämpfte Hoffnung ab und kommt in dem zur Ruhe, was ist.