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Civil Religion: A Dialogue in the History of Political Philosophy
Civil Religion bietet philosophische Kommentare zu mehr als zwanzig Denkern, die vom sechzehnten bis zum zwanzigsten Jahrhundert reichen. Das Buch untersucht vier wichtige Traditionen in der Geschichte der modernen politischen Philosophie und geht der Frage nach, wie jede dieser Traditionen das Problem der Religion angeht.
Zwei dieser Traditionen verfolgen Projekte zur Domestizierung der Religion. Die Tradition der Zivilreligion, die vor allem von Machiavelli, Hobbes und Rousseau geprägt wurde, versucht, die Religion zu domestizieren, indem sie sie fest in den Dienst der Politik stellt. Die liberale Tradition verfolgt eine alternative Strategie der Domestizierung, indem sie versucht, so viel Abstand wie möglich zwischen Religion und Politik zu schaffen.
Die moderne Theokratie ist eine militante Reaktion auf den Liberalismus und kehrt das von der Zivilreligion behauptete Verhältnis der Unterordnung um: Sie stellt die Politik direkt in den Dienst der Religion. Eine vierte Tradition schließlich wird von Nietzsche und Heidegger geprägt.
Aspekte ihres Denkens sind nicht nur modern, sondern hypermodern, und doch manifestieren sie eine oft hysterische Reaktion gegen den Liberalismus, die sie im Grunde mit der theokratischen Tradition teilen. Zusammen bilden diese vier Traditionen einen lebendigen Dialog, der uns zum Kern der politischen Philosophie selbst führt.