Bewertung:

Das Buch über Rauschenberg hat gemischte Kritiken erhalten, die es in erster Linie als einen wissenschaftlichen Text und nicht als ein Buch über bildende Kunst bezeichnen. Während einige die theoretische Tiefe und die Relevanz für die Kunstgeschichte schätzen, kritisieren andere das Fehlen von Abbildungen der Werke des Künstlers und halten es für unzureichend für diejenigen, die eine Kunstsammlung anlegen wollen.
Vorteile:Wissenschaftliche Tiefe, gründliche Analyse von Rauschenbergs Werk im Kontext der Neo-Avantgarde und ein wichtiger Beitrag zur Kunstliteratur. Positiv hervorzuheben sind die theoretische Raffinesse des Autors und seine Sensibilität für die Werke und ihren Kontext.
Nachteile:Eher ein Lehrbuch als ein Kunstbuch, ohne ausreichende Abbildungen von Rauschenbergs Werken, was diejenigen enttäuscht, die eine visuelle Sammlung suchen. Kritik an grundlegenden Missverständnissen über die künstlerischen Absichten und den Kontext von Rauschenberg und Cage.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Random Order: Robert Rauschenberg and the Neo-Avant-Garde
Eine Untersuchung der künstlerischen Entwicklung von Robert Rauschenberg mit Schwerpunkt auf seiner Beziehung zu John Cage und seiner Rolle bei der Entstehung der amerikanischen Neo-Avantgarde.
Robert Rauschenberg ist einer der wichtigsten bildenden Künstler der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. In Random Order untersucht Branden Joseph Rauschenbergs Werk im Kontext der amerikanischen Neo-Avantgarde. Eine der Grundlagen seiner Studie ist Rauschenbergs berufliche Beziehung zu dem experimentellen Komponisten John Cage. Seit ihrer Begegnung am Black Mountain College im Jahr 1952, so Joseph, initiierten Rauschenberg und Cage ein neues Avantgarde-Projekt, das die Idee der Differenz nicht als Negation, sondern als positive Kraft verstand. Joseph behauptet, dass Rauschenbergs Werk nicht allein vom Standpunkt der Frankfurter Schule aus verstanden werden kann - deren Theorien die Diskussionen über die Ästhetik der Avantgarde und der Neo-Avantgarde dominiert haben - und wendet sich den theoretischen Positionen von Gilles Deleuze und Jacques Derrida zu. Joseph zeigt, dass Rauschenbergs Neo-Avantgarde keine einfache Wiederholung früherer Avantgarde-Bewegungen war, sondern eine Reihe von Praktiken, die sich dem Aufstieg des Spektakels, der Kommerzialisierung und der Massenkonformität der Nachkriegszeit entgegenstellten.
Beginnend mit den White Paintings, untersucht Joseph Rauschenbergs künstlerische Entwicklung von 1951 bis 1971. Er befasst sich mit den Black Paintings, den Red Paintings, den Elemental Paintings und Elemental Sculptures, den Combines und Combine Paintings, den Transferzeichnungen und Siebdrucken, den Performances und den Erkundungen von Kunst und Technologie. Josephs Studie bietet nicht nur neue Interpretationen von Rauschenbergs Werk, sondern vertieft auch unser Verständnis für das gesamte Projekt der Neo-Avantgarde.