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Part Two: The Levant in the Second Millennium BC
Das Aufkommen des Buchdrucks im 15. Jahrhundert ermöglichte den allgemeinen Gebrauch der Bibel und etablierte ihre Autorität als einzige Aufzeichnung der antiken Geschichte ohne Konkurrenz durch andere Quellen für über vier Jahrhunderte. Erst im 19. Jahrhundert entdeckten wir wieder, wie man alte Keilschrift- und Hieroglyphentexte aus den mesopotamischen und ägyptischen Zivilisationen verstehen kann. Nach und nach enthüllten Übersetzungen alter Originaltexte, die bis zu 5000 Jahre zurückreichen, also weit vor den Fragmenten des Alten Testaments, die verworrene Geschichtsaufzeichnung der Bibel. Dies ist kaum verwunderlich, da die hebräische Schrift erst um 1000 v. Chr. durch die Übernahme des phönizischen Alphabets entstand.
Es mag überraschen, dass selbst Texte aus der Zeit der Monarchie (1000 v. Chr. bis 597 v. Chr.) im Allgemeinen Hunderte von Jahren nach den aufgezeichneten Ereignissen geschrieben oder zumindest stark redigiert worden zu sein scheinen. Der größte Teil der alttestamentlichen Schriften verwendet nämlich Formulierungen und Verweise, die eindeutig auf die Zeit des Exils (597 v. Chr. bis 538 v. Chr.) oder später zurückgehen.
Als die Priester in Babylon versuchten, die Geschichte der Staatsgründung aus alten mündlichen Überlieferungen zu basteln, hatten sie nur ein verschwommenes Geschichtsverständnis und verfügten über keinerlei Methode zur Überprüfung. In der Bibel folgt der Exodus auf die Sklaverei unter den Ägyptern, aber die Recherchen für dieses Buch deuten auf eine Vertreibung hin, der später die Sklaverei unter ägyptischer Herrschaft folgte.