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Twelve Circles
In den 1990er Jahren reist Karl-Joseph Zumbrunnen, ein österreichischer Fotograf mit galizischen Wurzeln, immer wieder durch die Ukraine.
Das Chaos der postsowjetischen Übergangszeit scheint ihm unendlich viel reizvoller als das langweilige Leben im Westen - vor allem, seit er sich in seine Dolmetscherin Roma Voronych verliebt hat. Er begleitet sie auf einer haarsträubenden Reise in die Karpaten, wo wir von Geschehnissen in der Einsamkeit der Berge sowie in der "Taverne auf dem Mond" hören, die kurzzeitig als Observatorium und später als Trainingsstation für Sportler diente, wo zwischen kommerziellen Filmproduktionen mit Stripperinnen, Bodyguards und verschiedenen Intellektuellen Bohdan-Ihor Antonych, der geächtete ukrainische Dichter der Moderne der 1930er Jahre, persönlich anzutreffen ist.
Andruchowytsch erzählt diesen ganzen Wahnsinn spannend, mit viel Witz und ironischer Schärfe. Wer hier schlendert, wird verstehen, dass der postmoderne Volksroman aus der Ukraine, den er liest, in Wirklichkeit vom Westen handelt.