Bewertung:

Das Buch ist eine wissenschaftliche Untersuchung des Götzendienstes im jüdischen Denken, die verschiedene Interpretationen vorstellt und sich mit historischen Schriften auseinandersetzt. Es ist bekannt für seine Tiefe und seine Fähigkeit, kritisches Denken anzuregen, hat aber auch gemischte Kritiken hinsichtlich seines Engagements und seiner Lesbarkeit erhalten.
Vorteile:⬤ Bietet eine tiefgründige und zum Nachdenken anregende Analyse des Götzendienstes
⬤ gut recherchiert und sorgfältig geschrieben
⬤ regt zum kritischen Nachdenken über persönliche Werte und die Schrift an
⬤ stellt eine Reihe von Interpretationen vor, ohne voreingenommen zu sein
⬤ geeignet für ein akademisches Publikum und diejenigen, die spirituelle Einsichten suchen.
⬤ Einige Leser finden es im Vergleich zu den früheren Werken des Autors uninteressant
⬤ ist vielleicht nicht für alle fesselnd
⬤ erfordert mehrere Lesungen, um den Inhalt vollständig zu erfassen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Idolatry
"Du sollst keine anderen Götter haben neben mir." Dieses Gebot, das vor dreitausend Jahren durch Mose überliefert wurde, markiert eine der entscheidendsten Veränderungen in der westlichen Kultur: weg vom Polytheismus hin zum Monotheismus. Trotz der bedeutsamen Auswirkungen einer solchen Wende wird die Rolle des Götzendienstes, der ihr die Richtung und den Anstoß gibt, nur wenig verstanden.
Dieses Buch untersucht die Bedeutung und das Wesen des Götzendienstes - und enthüllt dabei viel über die monotheistische Tradition, die sich gegen diese Sünde definiert. Die Autoren betrachten das Christentum und den Islam, konzentrieren sich aber vor allem auf das Judentum. Sie untersuchen konkurrierende Behauptungen über den Begriff des Götzendienstes, der in der hebräischen Bibel als "Huren nach falschen Göttern" bezeichnet wird.
Setzt eine solche Beschreibung, die sich auf eine Analogie zu sexuellen Beziehungen stützt, die tatsächliche Existenz anderer Götter voraus, mit denen jemand sündigen könnte? Oder sind falsche Götter das Produkt von "Menschenhänden", einfach eine Frage des falschen Glaubens? Die Autoren zeigen, wie diese Debatte über Götzendienst als Praxis oder Irrtum Gestalt angenommen und den Verlauf des westlichen Denkens geprägt hat - von der Unterscheidung zwischen jüdischen und christlichen Gottesvorstellungen bis zu den Unterscheidungen zwischen wahrem und falschem Glauben, die die Tradition der religiösen Aufklärung prägen. Die Autorität des Buches reicht vom Talmud bis zu Maimonides, von Marx bis zu Nietzsche und weiter zu G.
E. Moore, diese brillante Darstellung eines für unsere Kultur zentralen Themas hat auch viel über Metaphern, Mythen und die Anwendung philosophischer Analysen auf religiöse Konzepte und Empfindungen zu sagen.
Seine Einblicke in Pluralismus und Intoleranz, in die Logik und Unlogik der Argumente, die Religionen gegeneinander richten, machen den Götzendienst in diesen Tagen dunkler und unversöhnlicher religiöser Differenzen besonders zeitgemäß und wertvoll.