Bewertung:

Das Buch bietet einen detaillierten Bericht über die letzten acht Tage des nationalsozialistischen Deutschlands und hebt das Chaos und die menschlichen Erfahrungen während dieser Zeit hervor. Es befasst sich mit der Herrschaft und der Kapitulation Deutschlands nach Hitler, wobei es Berichte aus erster Hand und historische Erzählungen verwendet. Der Inhalt ist sowohl fesselnd als auch informativ, setzt aber zum besseren Verständnis Vorkenntnisse über das Dritte Reich voraus.
Vorteile:⬤ Gründlich recherchiert und fesselnd erzählt
⬤ bietet eine detaillierte Untersuchung der letzten Tage des Dritten Reiches
⬤ bietet neue Einblicke in historische Ereignisse
⬤ gut geschrieben und fesselnd
⬤ enthält eindringliche persönliche Geschichten und Berichte
⬤ hebt die Bedeutung des Verständnisses des historischen Kontextes hervor.
⬤ Die Kindle-Ausgabe leidet unter Formatierungsproblemen
⬤ könnte für diejenigen, die mit der Geschichte des Dritten Reichs nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen
⬤ einige Leser sind der Meinung, dass es an neuen Erkenntnissen über militärische Aktionen mangelt.
(basierend auf 83 Leserbewertungen)
Eight Days in May: The Final Collapse of the Third Reich
In einem Bunker tief unter der Alten Reichskanzlei in Berlin nahmen sich Adolf Hitler und seine neue Braut Eva Braun am 30. April 1945 kurz nach 15 Uhr das Leben - Hitler durch einen Schuss in die Schläfe, Braun durch die Einnahme von Zyankali. Doch der Selbstmord des Führers beendete weder den Nationalsozialismus noch den Zweiten Weltkrieg in Europa. Ganz im Gegenteil: Die folgenden acht Tage gehörten zu den traumatischsten in der modernen Geschichte und waren nicht nur Zeuge der letzten Paroxysmen des Blutvergießens und der verzweifelten Kapitulation der Wehrmacht, sondern auch des völligen Zerfalls des einst mächtigen Dritten Reiches.
In Acht Tage im Mai stützt sich der preisgekrönte Historiker und Hitler-Biograf Volker Ullrich auf eine erstaunliche Vielfalt von Quellen, darunter Tagebücher und Briefe einfacher Deutscher, um den Abstieg einer Gesellschaft ins hobbessche Chaos zu schildern. In der Stadt Demmin im Norden verfielen die Bewohner dem Wahnsinn und begingen Massenselbstmord. In Berlin vergewaltigten sowjetische Soldaten die deutsche Zivilbevölkerung in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Im von den Nazis besetzten Prag führten tschechische Aufständische einen Aufstand an, in der Hoffnung, dass General George S. Patton ihnen zu Hilfe kommen würde, wurden aber von deutschen Einheiten in der Stadt brutal niedergeschlagen. Überall in den Überresten des Dritten Reichs waren riesige Menschenmassen unterwegs, die ein surrealistisches Bild ergaben: Todesmärsche von KZ-Häftlingen kreuzten sich mit abziehenden Wehrmachtssoldaten und Flüchtlingsgruppen; Kolonnen von Kriegsgefangenen trafen auf die von befreiten Zwangsarbeitern und ausgebombten Heimkehrern.
Die straffe, treibende Erzählung Acht Tage im Mai führt uns ins Innere des phantomartigen Regimes von Hitlers auserwähltem Nachfolger, Admiral Karl Dnitz, und enthüllt, wie der verzweifelte Versuch, Ordnung zu schaffen, völlig scheiterte, als die Soldaten an der Front desertierten und die Fanatiker der Nazipartei die deutsche Zivilbevölkerung dazu aufriefen, sich in einem letzten Gefecht gegen die anrückenden alliierten Streitkräfte zu opfern. In Wahrheit bedeutete die Nach-Hitler-Regierung jedoch eher Kontinuität als Wandel: Ihre Führer lehnten es kategorisch ab, die Verantwortung für ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu übernehmen - eine Haltung, die nicht nur für die Nazi-Elite, sondern auch für große Teile der deutschen Bevölkerung typisch war. Die Folgen wären schwerwiegend. Acht Tage im Mai ist nicht nur ein unverzichtbarer Bericht über das Endspiel der Nazis, sondern auch ein historisches Werk, das auf brillante Weise die Kosten des Massenwahns untersucht.