Afrikanische Könige und schwarze Sklaven: Souveränität und Enteignung im frühmodernen Atlantik

Bewertung:   (4,3 von 5)

Afrikanische Könige und schwarze Sklaven: Souveränität und Enteignung im frühmodernen Atlantik (L. Bennett Herman)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch wird als bahnbrechender und aufschlussreicher Beitrag zum historischen Verständnis beschrieben, insbesondere im Zusammenhang mit der vorkolonialen Dynamik. Während einige Leser das Fachwissen und die akademische Tiefe des Autors schätzen, finden andere den Schreibstil zu dicht und philosophisch, was es für ein allgemeines Publikum schwierig macht, sich mit dem Material auseinanderzusetzen.

Vorteile:

Bahnbrechende Einsichten
notwendiger Beitrag zum Verständnis kolonialer Dynamiken
Autor hat hervorragende Referenzen.

Nachteile:

Schwieriger akademischer Jargon
Langsames und dichtes Leseerlebnis
Fehlender Fokus auf chronologische Geschichte
Übermäßig philosophisch, nicht ansprechend für allgemeine Leser.

(basierend auf 5 Leserbewertungen)

Originaltitel:

African Kings and Black Slaves: Sovereignty and Dispossession in the Early Modern Atlantic

Inhalt des Buches:

Bereits 1441, lange bevor andere europäische Länder Afrika entdeckten, fuhren kleine portugiesische und spanische Handelsschiffe an der westafrikanischen Küste entlang, wo sie Geschäfte mit afrikanischen Königreichen machten, die über ein bedeutendes Territorium und viel Macht verfügten. Dabei entwickelten die Iberer ein Verständnis der politischen Landschaft Afrikas, in dem sie bestimmte Herrscher erkannten, das Ausmaß und die Art ihrer Herrschaftsgebiete aufzeichneten und die Untertanen nach ihren Herrschern gruppierten.

In African Kings and Black Slaves durchforstet Herman L. Bennett die historischen Archive Europas und Afrikas, um das erste Jahrhundert anhaltender afrikanisch-europäischer Interaktion neu zu interpretieren. Diese Begegnungen waren keine einfachen wirtschaftlichen Transaktionen. Vielmehr, so Bennett, handelte es sich um gegensätzliche Auffassungen von Diplomatie, Souveränität und Politik. Bennett zeigt auf, wie Afrikas Könige von iberischen Händlern verlangten, an aufwendigen diplomatischen Ritualen teilzunehmen, Verträge abzuschließen und mit autonomen Territorien über Handelspraktiken zu verhandeln. Und er zeigt, wie die Iberer ihre Interpretationen der afrikanischen Souveränität auf mittelalterliche europäische politische Grundsätze stützten, die im römischen Zivil- und Kirchenrecht begründet waren. In den Augen der Iberer spielte das Ausmaß, in dem Afrikas Gemeinwesen diesen Normen entsprach, eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, wer ein souveränes Volk war und wer nicht - ein Urteil, das bestimmte, wer rechtmäßig versklavt werden konnte.

Durch eine Untersuchung der frühneuzeitlichen afrikanisch-europäischen Begegnungen bietet African Kings and Black Slaves eine Neubewertung der vorherrschenden Darstellung dieses Austauschs als ausschließlich durch den Sklavenhandel und rassische Unterschiede vermittelt. Mit der Frage, auf welche Weise Europäer und Afrikaner Souveränität, Politik und Subjektstatus gestalteten, bietet Bennett eine neue Darstellung der diasporischen Identitäten, die sich auf die Erfahrungen der Sklaven in Amerika auswirkten.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780812224627
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2020
Seitenzahl:240

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