Bewertung:

Das Buch wird für seinen bahnbrechenden Beitrag zum historischen Verständnis und seine akademischen Erkenntnisse gelobt, aber es wird für seinen dichten akademischen Stil und seinen philosophischen Fokus kritisiert, was es für allgemeine Leser schwierig macht.
Vorteile:⬤ Bahnbrechende Erkenntnisse
⬤ notwendiger Beitrag zum Verständnis vor- und frühkolonialer Dynamiken
⬤ geschrieben von einem angesehenen Autor
⬤ enthält wertvolle Inhalte für Historiker.
⬤ Starker Gebrauch von akademischem Jargon
⬤ Langsames und schwieriges Leseerlebnis
⬤ Klare Struktur fehlt
⬤ Übermäßig philosophischer Fokus lenkt von chronologischer historischer Erzählung ab
⬤ kann allgemeine Leser frustrieren, die nach geradlinigen historischen Darstellungen suchen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
African Kings and Black Slaves: Sovereignty and Dispossession in the Early Modern Atlantic
Bereits 1441, lange bevor andere europäische Länder Afrika entdeckten, fuhren kleine portugiesische und spanische Handelsschiffe an der westafrikanischen Küste entlang, wo sie Geschäfte mit afrikanischen Königreichen machten, die über ein bedeutendes Territorium und viel Macht verfügten. Dabei entwickelten die Iberer ein Verständnis der politischen Landschaft Afrikas, in dem sie bestimmte Herrscher erkannten, das Ausmaß und die Art ihrer Herrschaftsgebiete aufzeichneten und die Untertanen nach ihren Herrschern gruppierten.
In African Kings and Black Slaves (Afrikanische Könige und schwarze Sklaven) durchforstet Herman L. Bennett die historischen Archive Europas und Afrikas, um das erste Jahrhundert anhaltender afrikanisch-europäischer Beziehungen neu zu interpretieren. Diese Begegnungen waren keine einfachen wirtschaftlichen Transaktionen. Vielmehr, so Bennett, handelte es sich um gegensätzliche Auffassungen von Diplomatie, Souveränität und Politik. Bennett zeigt auf, wie Afrikas Könige von iberischen Händlern verlangten, an aufwendigen diplomatischen Ritualen teilzunehmen, Verträge abzuschließen und mit autonomen Territorien über Handelspraktiken zu verhandeln. Und er zeigt, wie die Iberer ihre Interpretationen der afrikanischen Souveränität auf mittelalterliche europäische politische Grundsätze stützten, die im römischen Zivil- und Kirchenrecht begründet waren. In den Augen der Iberer spielte das Ausmaß, in dem Afrikas Gemeinwesen diesen Normen entsprach, eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, wer ein souveränes Volk war und wer nicht - ein Urteil, das bestimmte, wer rechtmäßig versklavt werden konnte.
Durch eine Untersuchung der frühneuzeitlichen afrikanisch-europäischen Begegnungen bietet African Kings and Black Slaves eine Neubewertung der vorherrschenden Darstellung dieses Austauschs, der ausschließlich durch den Sklavenhandel und rassische Unterschiede vermittelt wurde. Mit der Frage, auf welche Weise Europäer und Afrikaner Souveränität, Politik und Subjektstatus gestalteten, bietet Bennett eine neue Darstellung der diasporischen Identitäten, die sich auf die Erfahrungen der Sklaven in Amerika auswirkten.