Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung des 16. Jahrhunderts in Europa und konzentriert sich auf die Interaktionen zwischen den Osmanen, den Venezianern und verschiedenen Familien in der Region. Es ist gut recherchiert und bietet eine detaillierte Erzählung, die persönliche Geschichten mit umfassenderen politischen Ereignissen verbindet. Auch wenn es für manche Leser aufgrund der vielen Details ermüdend sein kann, wird es für seine wissenschaftliche Herangehensweise und seinen fesselnden Schreibstil gelobt.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ
⬤ fesselndes Schreiben, das eine reichhaltige Erzählung präsentiert
⬤ bietet neue Einblicke in eine selten behandelte historische Epoche
⬤ großartig für Geschichtsbegeisterte
⬤ bietet wertvolle Verbindungen zwischen verschiedenen Kulturen und politischen Interessen.
⬤ Übertriebene Detailgenauigkeit kann den allgemeinen Leser überwältigen
⬤ kann aufgrund der Komplexität der Namen und Daten mühsam zu folgen sein
⬤ einige fanden das Leseerlebnis auf digitalen Plattformen aufgrund der Formatierung mit Fußnoten und Verweisen weniger erfreulich.
(basierend auf 71 Leserbewertungen)
Agents of Empire: Knights, Corsairs, Jesuits, and Spies in the Sixteenth-Century Mediterranean World
Im späten sechzehnten Jahrhundert verfasste ein prominenter Albaner namens Antonio Bruni ein aufschlussreiches Dokument über seine Heimat. Der Historiker Sir Noel Malcolm nimmt dieses Dokument als Ausgangspunkt, um das Leben der gesamten Familie Bruni zu erforschen, zu deren Mitgliedern ein Erzbischof des Balkans, der Kapitän des päpstlichen Flaggschiffs in der Schlacht von Lepanto - in der die Osmanen 1571 im östlichen Mittelmeer zurückgeschlagen wurden - und ein hochrangiger Dolmetscher in Istanbul, dem früheren Konstantinopel, der Hauptstadt des Oströmischen Reiches, das 1453 an die Türken fiel, gehörten.
Die Einnahme Konstantinopels hatte die Landkarte des Mittelmeerraums tiefgreifend verändert. Zur Zeit von Brunis Dokument war Albanien, das seit 1405 größtenteils eine venezianische Provinz war, in das Osmanische Reich eingegliedert worden. Doch auch unter den Osmanen war diese Welt von der Dynamik der italienischen Renaissance geprägt.
In Agents of Empire zeichnet Malcolm anhand der kollektiven Biografie der Brunis ein faszinierendes und intimes Bild von Albanien zu einer Zeit, als es die Grenze zwischen Imperien, Kulturen und Religionen darstellte. Das Leben der vielsprachigen, kosmopolitischen Brunis wirft ein neues Licht auf die Wechselbeziehungen zwischen der osmanischen und der christlichen Welt, die sowohl von Konflikten als auch von komplexen gegenseitigen Abhängigkeiten geprägt waren.
Als Ergebnis jahrelanger detektivischer Arbeit in den Archiven erweckt Agents of Empire einen pulsierenden Moment der europäischen und osmanischen Geschichte zum Leben und stellt unsere Annahmen über ihre vermeintlichen Unterschiede in Frage. Malcolms Buch führt uns durch den Austausch zwischen Ost und West, Venezianern und Osmanen, und erzählt eine Geschichte von Welten, die miteinander kollidieren und sich gegenseitig verändern.