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Aiiieeeee!: An Anthology of Asian American Writers
In den Augen des weißen Amerikas in der Mitte des 20. Jahrhunderts war "Aiiieeeee" der eindimensionale Schrei der asiatischen Amerikaner, ihr einzigartiger Ausdruck aller Emotionen - er bedeutete und hielt die Vorstellung von asiatischen Amerikanern als undurchschaubar, fremd, selbsthassend, unerwünscht und gehorsam aufrecht.
In dieser Anthologie, die erstmals 1974 veröffentlicht wurde, haben Frank Chin, Jeffery Chan, Lawson Inada und Shawn Wong diesen Ruf zurückgewonnen, die Geschichte der asiatisch-amerikanischen Literatur umrissen und kühn die Grenzen dessen gezogen, was wirklich asiatisch-amerikanisch und was weißes Puppenspiel ist. Mit vierzehn kompromisslosen Werken von Autoren wie Carlos Bulosan und John Okada stellten die Herausgeber den Lesern eine Vielzahl von mutigen Stimmen vor. Auch fünfundvierzig Jahre später sorgt die radikale Sammlung noch immer für Kontroversen.
Während sie in den siebziger Jahren dazu beitrug, die asiatisch-amerikanische Literatur als ernstzunehmende und eigenständige literarische Tradition zu etablieren, hallen die eindringlichen Stimmen der Herausgeber heute in zeitgenössischen Diskussionen über amerikanische Literaturtraditionen nach. Diese dritte Auflage, die jetzt wieder mit einem neuen Vorwort der Literaturwissenschaftlerin Tara Fickle erscheint, erinnert uns daran, wie asiatische Amerikaner für ihren Platz im amerikanischen Literaturkanon gekämpft - und ihn auch eingenommen - haben.