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Enactivist Interventions: Rethinking the Mind
Enactivist Interventions ist ein interdisziplinäres Werk, das erforscht, wie Theorien der verkörperten Kognition viele Aspekte des Geistes beleuchten, darunter Intentionalität, Repräsentation, Affekt, Wahrnehmung, Handlung und freier Wille, Kognition höherer Ordnung und Intersubjektivität.
Gallagher plädiert dafür, den Begriff des Geistes neu zu überdenken und sich dabei auf Pragmatismus, Phänomenologie und Kognitionswissenschaft zu stützen. Der Enaktivismus wird als eine Naturphilosophie vorgestellt, die bedeutende methodologische und theoretische Auswirkungen auf die wissenschaftliche Erforschung des Geistes hat.
Gallagher argumentiert, dass sich anspruchsvolle kognitive Phänomene wie Reflexion, Vorstellungskraft und mathematisches Denken ebenso wie die grundlegenden Phänomene der Wahrnehmung und des Handelns am besten mit Hilfe eines auf Affordanzen basierenden geschickten Umgangs erklären lassen. Er bietet eine Erklärung für die Kontinuität zwischen grundlegendem Handeln, Affektivität und einer Rationalität, die in jedem Fall verkörpert bleibt. Gallaghers Analyse befasst sich auch mit neueren Vorhersagemodellen der Gehirnfunktion und skizziert eine alternative, enaktivistische Interpretation, die die enge Kopplung von Gehirn, Körper und Umwelt betont, anstatt eine starke Grenze zu ziehen, die das Gehirn in seinen internen Prozessen isoliert.
Die umfassende Beziehungsdynamik, die das Gehirn mit dem extra-neuralen Körper verbindet, öffnet sich in eine physische, soziale und kulturelle Umgebung, die in den enaktiven Prozess zurückfließt. Kognitive Prozesse sind eher in der Welt als im Kopf angesiedelt; sie befinden sich in Ermöglichungsräumen, die durch evolutionäre, entwicklungsbedingte und individuelle Geschichten definiert sind, und werden durch affektive Prozesse und normative Dimensionen sozialer und kultureller Praktiken eingeschränkt.