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Geoffrey Brock, der für seine Übersetzungen bereits mit dem John Frederick Nims Memorial Prize des Poetry Magazine und einem Guggenheim-Stipendium ausgezeichnet wurde, wird diesen schlanken, konzentrierten Versen in seiner englischen Übersetzung neben Ungarettis italienischen Originalen endlich gerecht. Giuseppe Ungarettis frühe Gedichte, die für ihre Kürze berühmt sind, schwingen flink von der groben Materie der Straßenbahndrähte, der Gassen, der Wachteln im Gebüsch und der Hotelwirtinnen zum mystischen Schauer der reinen Abstraktion.
Dies sind die Art von Gedichten, die durch ihre numinose Klarheit und ihre wechselnden Andeutungen selbst aus dem verstocktesten Ungläubigen einen Poesie-Liebhaber machen können. Ungaretti wurde für seine Lyrik mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1970 mit dem Internationalen Neustadt-Literaturpreis.
Er war ein wichtiger Verfechter des hermetischen Stils, der eine Poesie vorschlug, in der die Klänge der Wörter ebenso wichtig sind wie ihre Bedeutungen. Dieses Hörbewusstsein findet sich in Brocks haarsträubenden Übersetzungen wieder, in denen ein Mann, der mit offenem Mund bei seinem toten Kameraden wacht, sagt: „Ich habe mich noch nie so sehr / an das Leben gebunden gefühlt.“.